Das Internationale Mauthausen-Komitee (CIM), in dem die Österreichische Lagergemeinschaft Mauthausen und das Mauthausen Komitee Österreich vertreten sind, äußert „tiefe Besorgnis“ angesichts des Erstarken nationalistischer und rechtsextremer Bewegungen und Parteien in Europa. In einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung appelliert das Komitee laut Kathpress eindringlich, sich „dem Erstarken der neofaschistischen Parteien in Europa entschlossen“ entgegenzustellen.

„Wollen Demokratie Schritt für Schritt abschaffen“

Sieben Monate vor den Wahlen zum Europaparlament sei der Leitgedanke des Mauthausen-Komitees „Nie wieder Faschismus!“ angesichts des Vormarschs der extremen Rechten in Europa und der Welt in Gefahr. So seien rechtsextreme Parteien bereits in zahlreichen Kommunalparlamenten vertreten und manche Länder würden von ihnen regiert. „Überall dort wird das Bestreben deutlich erkennbar, dass sie die Demokratie Schritt für Schritt abschaffen wollen und Kultur und Bildung im Sinne einer vermeintlichen Wertegemeinschaft ihrer Vielfalt berauben.“

Die Geschichte des Nationalsozialismus, sein Weg an die Macht und die darauffolgende, zügige Errichtung einer Diktatur sei hierfür das Lehrbeispiel. Die Geschichte lehre ebenso, dass jene politischen Parteien, die aus ihrem Drang zur Macht Koalitionen mit demokratiefeindlichen Parteien eingehen, diese stärken und ihnen den Weg zur Abschaffung der Demokratie ebnen. Diese bedrohliche Entwicklung müsse endlich ernst genommen werden. Noch bestehe die Chance, sie zu stoppen und eine andere Richtung einzuschlagen, so das Internationale Mauthausen-Komitee. „In einem solidarischen Miteinander aller, die sich der Demokratie, den Menschenrechten und der Völkerverständigung, der sozialen Gerechtigkeit und dem Frieden verpflichtet sehen, kann dies gelingen.“

Mauthausen Komitee im Jahr 1997 gegründet

Das Mauthausen Komitee Österreich (kurz: MKÖ) wurde am 15. Dezember 1997 vom Österreichischen Gewerkschaftsbund und von der Bischofskonferenz der römisch-katholischen Kirche, mit dem Bundesverband der Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs als Partner in Form eines Vereins als Nachfolgeorganisation der Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen gegründet. Das MKÖ ist Mitglied des Internationalen Mauthausen-Komitees (CIM), das 1944 als damals illegale, internationale Widerstandsbewegung im Konzentrationslager Mauthausen gegründet wurde.

Ziel war eine Vereinigung der Überlebenden, in der sie sich für die Verteidigung der Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und Frieden einsetzten und kontinuierlich an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnerten.