„Die Schule ist ein sicherer Ort“, das glaubte Ninela Radičević bis vor einem halben Jahr. Jetzt hängen an der gläsernen Eingangstür zum Schulfoyer Todesanzeigen. Eine davon ist von Ana – ihrer elfjährigen Tochter. Am 3. Mai erschießt in der Vladislav-Ribnikar-Schule in Belgrad ein 14-Jähriger acht seiner Mitschüler und den Schulwart. Der Amoklauf löst Entsetzen und Chaos in ganz Serbien aus. Hunderttausende stürmen die Straßen Belgrads, protestieren, machen die Regierung für die unbegreifliche Tat verantwortlich, fordern den Rücktritt von Präsident Aleksandar Vučić. Ana Božović ist das jüngste Todesopfer unter den Schülern.