Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat die Ehrung des umstrittenen früheren deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder zu dessen 60-jähriger Parteimitgliedschaft gerechtfertigt. „Es ist uns nicht gelungen, Gerhard Schröder aus der Partei auszuschließen. Es ist uns auch nicht gelungen, ihn zu überzeugen, dass er austreten sollte. Das war mein Ansatz“, sagte Esken am Donnerstag in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv.

„Das ist nun so, dass er Mitglied der SPD ist und deswegen auch alle Rechte eines Mitglieds genießt - eben auch so eine Ehrung zu bekommen für seine langjährige Mitgliedschaft“, so Esken. Der SPD-Bezirk Hannover will Schröder, der von 1998 bis 2005 deutscher Bundeskanzler war, am Freitag für 60 Jahre Parteimitgliedschaft ehren.

Vertraute: Schröder und Putin auf einer Aufnahme von 2005
Vertraute: Schröder und Putin auf einer Aufnahme von 2005 © (c) AP (Dmitry Lovetsky)

Insbesondere seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine steht der ehemalige deutsche Bundeskanzler wegen seiner Verbindungen nach Russland im Kreuzfeuer der Kritik. Schröder gilt als enger Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Kritiker halten ihm auch seine jahrelange Tätigkeit für russische Energiekonzerne vor. Die SPD-Parteiführung hat sich seit der russischen Invasion immer wieder deutlich von Schröder distanziert.

Ein von 17 Parteigliederungen ins Rollen gebrachtes Parteiausschlussverfahren scheiterte aber.