Am Donnerstag waren Ermittler der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) erneut in Büroräumlichkeiten der Gratiszeitung "Heute" in der Wiener Innenstadt. Vor drei Wochen führten sie dort eine Hausdurchsuchung durch, diesmal handelte es sich um sogenannte Sicherstellungen. Laut Informationen des "Profil" sollen es den Ermittlern gerüchteweise um die Dienstverträge von Mitarbeitern gegangen sein. Das "Profil" berichtet davon, dass es darin bis 2011 einen Passus gegeben habe, der den Angestellten eine inseratenkundenfreundliche Berichterstattung nahelegte. In neueren Verträgen soll sich diese Klausel nicht mehr finden.
Hausdurchsuchungen Ende März
An der Verdachtslage soll sich in dem Fall jedoch nichts verändert haben. Die Sicherstellungen stehen mit ihm allerdings in Zusammenhang. Als die WKStA Ende März gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt eine Hausdurchsuchung bei "Heute" durchführte, ging es um mutmaßliche Inseratenkorruption. Herausgeberin Eva Dichand soll ab 2017 für Schaltungen des Finanzministeriums wohlwollende Berichterstattung über die ÖVP und deren Shootingstar Sebastian Kurz angeboten haben. Das hat Thomas Schmid, damals Generalsekretär im Finanzministerium, bei der WKStA ausgesagt.
Dichand bestreitet diese Vorwürfe. Schmid würde sie konstruieren, um Kronzeuge zu werden, erklärte sie nach den Hausdurchsuchungen. Es gilt die Unschuldsvermutung.