Knalleffekt in Niederösterreich: Am Vorabend hatte der niederösterreichische SPÖ-Chef Franz Schnabl noch verkündet, er sehe keinen Grund, personelle Konsequenzen nach der Wahlschlappe zu ziehen.
Nun ist es doch anders gekommen. Knapp nach 20 Uhr trat Schnabl nach einer mehrstündigen Präsidiumssitzung vor die Presse, um seinen Rücktritt zu verkünden. Nachfolger wird der bisherige AMS-Chef Sven Hergovich an der Spitze der SPÖ Niederösterreich, die Entscheidung im Präsidium sei einstimmig erfolgt, meinte Schnabl.Offenkundig hatte Schnabls Beteuerung, er werde nicht das Feld räumen, die Wachablöse beschleunigt. Diese ging überraschend geräuschlos und zügig über die Bühne – zumindest nach außen hin. Die SPÖ vollzog gleichzeitig auch einen Generationswechsel, Herzegovich ist 34 Jahre alt.
Hergovich wurde 1988 in Korneuburg geboren. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Wien war er u. a. in der Arbeiterkammer Wien und als Referent im Kabinett von Doris Bures sowie später Alois Stöger (beide SPÖ) im Verkehrsministerium tätig.