"Der Standard" kommentiert:
"Der große Wahlsieger in Niederösterreich ist eindeutig die Freiheitliche Partei. Das hat weit über Niederösterreich hinaus Bedeutung. Zum einen zeigt es, wie rasch die FPÖ in der Lage ist, sich nach Skandalen zu regenerieren. Zum anderen geraten jene Parteien und deren Chefs in Bedrängnis, die bislang kein Rezept gefunden haben, um der FPÖ etwas entgegenzusetzen. Das gilt in erster Linie für die SPÖ, die von der Schwäche der ÖVP gar nicht profitieren konnte. Der dritte Platz hinter der FPÖ ist ein Debakel."

Die "Oberösterreichischen Nachrichten" kommentieren:
"Die Landes-VP bekam vor allem die Rechnung für die schwache Bundespartei präsentiert. Vor fünf Jahren wärmte sich die Parteiführung in St. Pölten am Strohfeuer des Sebastian Kurz; von Karl Nehammer kommt kein zündender Funke. Zusätzlich gab es hausgemachte Hindernisse. Der Absturz der SPÖ ist rasch erklärt: Desolate Landespartei plus hilflose Bundespartei ergibt ein deutliches Minus. Die FPÖ betreibt eine Wiederaufbereitungsanlage. Sie machte einen schlichten, schrillen Wahlkampf, Asyl und VP-Filz waren zugkräftige Themen."

Die "Salzburger Nachrichten" kommentieren:
"In Tirol ist die ÖVP-Strategie noch halbwegs aufgegangen: erst auf extrem schlechte Umfragen verweisen, dann das eigentlich schwache Ergebnis als Erfolg feiern. In Niederösterreich funktioniert diese Umdeutung einer krachenden Niederlage nicht mehr. Johanna Mikl-Leitner ist es nicht gelungen, die Talfahrt zu stoppen. Im Gegenteil: Zuletzt wirkte die einst so robuste Politikerin verletzlich und geschwächt, als ahnte sie bereits, dass ihr das historisch schlechteste Ergebnis in der VP-Geschichte drohte."

Der "Kurier" kommentiert:
"Es wird nicht um den Posten Mikl-Leitners gehen, aber um die Ebene darunter. Auch die Bundes-ÖVP wird sich nach dieser Wahlniederlage warm anziehen können. Die SPÖ muss sich nach dem Führungsstreit der letzten Wochen den Vorwurf gefallen lassen, mit schuld am schlechten Ergebnis zu sein. Eine Debatte um Parteichefin Rendi-Wagner scheint vorprogrammiert, auch wenn bis zur Kärnten-Wahl im März Ruhe verordnet werden dürfte. Mikl-Leitner wird sich um Zusammenarbeit mit den ebenfalls schwer angeschlagenen Sozialdemokraten bemühen müssen."