Als ein islamistischer Attentäter am 2. November 2020 am Wiener Schwedenplatz das Feuer eröffnete, war Osama Abu El Hosna gerade am Heimweg von seiner Schicht bei McDonald's. Der heute 25-jährige gebürtige Palästinenser und sein Kollege begaben sich in Deckung. Als ein Polizist angeschossen wurde, gab Abu El Hosna seinen eigenen Schutz auf, verarztete die Wunde des Beamten mit seinem Shirt und zog den Verletzten gemeinsam mit einem anderen Polizisten aus der Schusslinie.

Tagelang wurde der junge, staatenlose Moslem für seinen Mut als "Held der Terrornacht" gefeiert. Für die Rettung des Polizisten erhielt er von der Wiener Polizei eine Auszeichnung. Auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ehrte den jungen Mann als "Beispiel für die gelungene Integration in Wien". Doch Österreicher darf er dennoch nicht werden, wie das Nachrichtenmagazin "profil" berichtet.

Im Visier der Staatsanwaltschaft

Denn im Rahmen der Operation Luxor geriet der junge Palästinenser, der seit 2013 als anerkannter Flüchtling in Österreich lebt, laut "profil" ins Visier der Staatsanwaltschaft Graz. Denn Abu El Hosna hat für einen Hilfsverein gearbeitet, der wiederum Spendengelder in ein "mögliches Einflussgebiet der terroristischen Vereinigung Hamas" weitergeleitet hätte.

Das Landesgericht Graz stellte das Verfahren gegen Abu El Hosna vergangenen September ein, da es "keine konkreten Beweisergebnisse" gebe, die "die Annahme einer Mitgliedschaft bei der Hamas tragen würde". Auch die Ermittlungen gegen den Verein wurden eingestellt.

"Erhebliche Gefahr für die öffentliche Sicherheit"

Für Abu El Hosna haben die eingestellten Ermittlungen dennoch ein böses Nachspiel: Der "Held der Terrornacht" darf nicht österreichischer Staatsbürger werden. Wie das Nachrichtenmagazin "profil" berichtet, hält das Wiener Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) fest, dass Osama Abu El Hosna "nach wie vor im Umfeld der terroristischen Gruppierung Hamas in Erscheinung" treten und eine Verleihung der Staatsbürgerschaft daher "eine erhebliche Gefahr für die öffentliche Sicherheit der Republik Österreich" darstellen würde.

Abu El Hosnas Anwältin, die SPÖ-Staatssekretärin Muna Duzdar, bezeichnet den Bericht des LVT gegenüber "profil" als "reine Willkür. Es handelt sich um haltlose Vorwürfe, die jeglicher Grundlage entbehren. Dieses Vorgehen ist rechtsstaatlich sehr bedenklich." Sie werde eine Amtshaftungsklage gegen die Republik einbringen, da ihr Mandant durch den tatsachenwidrigen LVT-Bericht wirtschaftlich geschädigt werde.