Österreich hat bei den Asylanträgen die Schallmauer von 100.000 durchbrochen. Wie im Umfeld des Innenministeriums heute gegenüber der Kleine Zeitung verlautete, sind seit Jahresbeginn bereits mehr als 101.000 Asylanträge gestellt worden. Das ist die höchste Zahl seit der Ungarnkrise im Jahr 1956, damals suchten laut der öffentlich einsehbaren Statistik des Innenministeriums 170.679 Menschen in Österreich um Asyl an. In der Hochphase der Flüchtlingskrise 2015 wurden 88.340 Personen in Österreich registriert.
Anders als 2015 ziehen zwei Drittel der hierzulande registrierten Asylwerber allerdings weiter und bleiben nicht in Österreich. Von den 90.000 Personen, die sich in der Grundversorgung befinden, sind nicht einmal 30.000 klassische Asylwerber. Nicht eingerechnet in die Asylstatistik werden aktuell die Ukrainer: Rund 86.000 haben sich laut Auskunft der ukrainischen Botschaft in Wien in Österreich niedergelassen (Stand 6. Dezember), rund 60.000 befinden sich in der Grundversorgung.
Meist über Ungarn
Die erdrückende Mehrheit der mehr als 100.000 Personen gelangt, so heißt es, über Ungarn nach Österreich. Rund 40.000 sind auf dem Luftweg nach Europa gekommen, vom Flughafen in Belgrad aus schlagen sich die Menschen nach Mitteleuropa durch. Weitere 40.000 haben es auf Landweg über die Türkei, Griechenland und Bulgarien und dann ebenso weiter über Serbien und Ungarn versucht, rund 20.000 umgehen den ungarischen Grenzzaun und weichen über Rumänien aus.