Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hat sich die Regierung darauf geeinigt, den Ausstieg aus Gas in Österreich zu beschleunigen. So dürfen bereits ab nächstem Jahr keine Gasheizungen mehr in Neubauten errichtet werden. Nur für bereits fertig geplante Errichtungen soll es Ausnahmen geben.
"Jede Gasheizung, die wir loswerden, ist ein Schritt raus aus der Abhängigkeit von russischem Gas", erklärte Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) in einer Aussendung.
2035 Ende für Öl- und Kohleheizungen
Die Einigung zum Erneuerbaren-Wärme-Gesetz sieht zudem vor, dass ab 2023 kaputte Öl- und Kohleheizungen durch erneuerbare Heizsysteme ersetzt werden müssen. Ab 2025 beginnt der verbildliche Tausch besonders alter Öl- und Kohleheizungen – hierfür sind umfassende Förderungen vorgesehen. Menschen mit besonders geringem Einkommen bekommen bis zu 100 Prozent der Kosten gefördert.
Auch Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) zeigt sich über die Einigung zufrieden: Man unterstütze dabei, auf moderne und umweltfreundlichere Heizsysteme umzusteigen, "gleichzeitig ist durch die Übergangsfristen gewährleistet, dass niemand überfordert wird".
Bis 2035 müssen alle Öl- und Kohleheizungen durch erneuerbare Heizsysteme ersetzt werden, bis 2040 müssen auch alle Gasheizungen ersetzt werden. Der Entwurf der Regierung wird nun durch das Klimaschutzministerium in Begutachtung geschickt und soll rasch beschlossen werden.
Derzeit heizen noch etwa 11.000 Haushalte in Österreich mit Kohle, rund 550.000 Haushalte mit Öl und rund eine Million Haushalte mit Gas. Fast ein Viertel des gesamten Gasverbrauches geht auf die Heizung von Raumwärme zurück – und erhöht so die Abhängigkeit von Russland. Die meisten Gasheizungen gibt es in Wien, gefolgt von Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark.