Im Interview mit der "Kronen Zeitung" sagt Kurz, der Rückzug "gilt für immer". Eine Rückkehr schließe er dauerhaft aus. Und versicherte, er werde die Volkspartei "als Wähler weiterhin unterstützen".
Zum Grazer Parteitag - bei dem nächstes Wochenende Karl Nehammer zum ÖVP-Chef gewählt wird - gehe er, "um ihn und das neue Team zu unterstützen", tritt Kurz neuerlich den Spekulationen entgegen, das sei der Auftakt für sein Comeback. Ratschläge gebe er dem neuen Parteichef und Kanzler, zu dem er ein "freundschaftliches Verhältnis" habe, keine. Da halte er es wie Wolfgang Schüssel - "Es braucht keine Zurufe vom Muppet-Balkon."
Keine Entschuldigung für Mitterlehner
Alles andere als freundschaftlich ist Kurz' Verhältnis zu seinem Vorgänger Reinhold Mitterlehner - den er in einem Chat mit Thomas Schmid als "Arsch" bezeichnet hatte. An eine Entschuldigung denkt er offenbar nicht: "Ich glaube, wir sind uns wechselseitig wenig schuldig geblieben", in der Partei gebe es "halt auch den einen oder anderen, mit dem ich jetzt nicht privat auf einen Kaffee gehen würde", ist seine Antwort auf diese Frage.
Zu den Ermittlungen gegen ihn und andere (Ex-)ÖVP-Politiker versichert Kurz einmal mehr, dass er sich strafrechtlich "nie etwas zu Schulden kommen lassen" habe und überzeugt sei, letztlich beweisen zu können, "dass all diese Vorwürfe falsch sind".
Eigene Investments
Kurz schildert im "Krone"-Interview auch ein wenig sein neues Leben. Er sei in den USA für Thiel Capital tätig, "habe ein Unternehmen gegründet und im letzten Monat auch begonnen, meine ersten eigenen Investments zu machen". Aktuell wohnt er mit Freundin Susanne und dem fünf Monate alten Sohn Konstantin in Wien-Meidling - aber vielleicht werde man in den nächsten Monaten übersiedeln, "im Moment ist noch vieles im Fluss". Er reise viel, vor allem im Nahen Osten und den USA, mittlerweile auch gemeinsam mit der Familie.