Wie im Firmenbuch ersichtlich, ist Sebastian Kurz seit 20. Jänner Unternehmer. Der ehemalige Bundeskanzler unterzeichnete an diesem Tag den Gesellschaftsvertrag der „SK Management GmbH“ mit Sitz in Burgschleinitz-Kühnring, einer Marktgemeinde mit 1300 Einwohnern im Bezirk Horn. Trivia: Kurz ist seit 2017 Ehrenbürger der Waldviertler Gemeinde.
Laut Gesellschaftsvertrag ist Kurz Alleingesellschafter und selbstständig vertretender Geschäftsführer der Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die mit einer Stammeinlage von 35.000 Euro gegründet wurde. Gegenstand des Unternehmens ist „das Halten von Beteiligungen und die Beteiligungsverwaltung“, „die Erbringung von Managementdienstleistungen und Unternehmensberatung“ und „die Beteiligung an gleichartigen Unternehmen sowie Geschäftsführung und Vertretung solcher Unternehmungen“.
Kurz eigentlich „Global Strategist“ bei Thiel Capital
Laut Medienberichten wolle der Altkanzler mit SK Management künftige wirtschaftliche Tätigkeiten in Österreich verwalten, etwa Investitionen in Start-ups oder die Honorierung von Vorträgen. Als neuer Arbeitgeber des ehemaligen ÖVP-Chefs wurde Ende 2021 der Investor Peter Thiel bekannt. Kurz wird noch im ersten Quartal 2022 bei der US-Investmentfirma Thiel Capital als „Global Strategist“ zu arbeiten beginnen. Der Silicon-Valley-Investor Thiel verfolgt eine klare politische Agenda: Er wird dem Libertarismus zugeordnet, der die weitgehende Zurückdrängung des Staates zum Wohle der Wirtschaft propagiert.
Warum Großkonzerne generell gerne Ex-Spitzenpolitiker an Bord holen, hat Michael Jungwirth, Politik-Redakteur der Kleinen Zeitung, hier beschrieben. Es seien demnach keineswegs die verborgenen Management-Qualitäten ausschlaggebend, sondern vielmehr die guten Kontakte zu europäischen Spitzenpolitikern.