Kinder können aufatmen, ab dem kommendem Dienstag gilt im Unterricht am Sitzplatz keine Maskenpflicht mehr. Freiwillig kann die Maske weiterhin getragen werden.
Im Schulhaus gilt auch künftig Maskenpflicht. Damit gilt die derzeit gültige Regelung an den Volksschulen künftig auch für die Sekundarstufe. Vergleichbar ist die Maßnahme auch mit den Restaurants, wo sich nach negativen Tests ebenfalls Personen ohne Maske befinden.
Auch Virologin Dorothee von Laer hat sich in einem Interview für ein Ende der Maskenpflicht ausgesprochen. 63 % der Eltern wollen laut Umfrage das Aus der Maske in der Schule. Bei den Schultests vergangene Woche waren nur noch 379 von 1,9 Millionen Tests positiv. Durch die Tests seien Clusterbildungen vermieden worden, argumentiert das Bildungsministerium. Bereits die zweite Woche in Folge sei keine einzige Schule geschlossen.
Weitere Erleichterungen
Weitere Erleichterungen in den Schulen gelten ebenfalls ab Dienstag: Kooperationen sind wieder möglich: Die Leseoma darf ebenso wieder kommen wie die Zahnfee. Sport darf bei Wahrung des Sicherheitsabstands wieder im Turnsaal stattfinden. Singen und Blasinstrumente sind bei ausreichendem Abstand wieder erlaubt, ansonsten muss beim Singen Maske getragen werden.
Bildungsminister Heinz Faßmann: „Die stabile und weiterhin sinkende Infektionslage erlaubt uns die Maskenpflicht abzuschaffen. Die Schülerinnen und Schüler testen sich weiterhin dreimal in der Woche und sind damit die meistgetestete Bevölkerungsgruppe. Sie haben im Homeschooling, im Schichtbetrieb und beim Testen viel Geduld bewiesen. Jetzt haben sich diesen Schritt der Erleichterung zum Abschluss eines harten Schuljahres verdient.“
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein ergänzt: „Dieses Schuljahr hat Kindern, Eltern und Lehrerinnen und Lehrern viel abverlangt, das weiß ich als Vater von zwei Schulkindern. Als Arzt und Gesundheitsminister ist mir die Sicherheit in der Schule sehr wichtig. Die aktuell sehr erfreulichen Zahlen machen schon vor den Ferien Lockerungen für die Schülerinnen und Schüler möglich. Die nächste große Aufgabe wird dann die Impfung für die Kinder ab 12 Jahren sein.“
Die Zahlen sinken weiter
Mit exakt 200 Corona-Neuinfektionen ist am Samstagvormittag insgesamt der niedrigste 24-Stunden-Wert seit neun Monaten in Österreich gemeldet worden. Damals hatte es am 6. September 184 neue Fälle gegeben. Die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner liegt damit bei einem Wert von rund 22, geht aus den Zahlen von Innen- und Gesundheitsministerium hervor. Mit vier weiteren Todesfällen seit dem Vortag hat die Pandemie hierzulande bisher 10.656 Menschenleben gefordert.
Opposition will mehr
FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl kritisierte die Lockerung als zu wenig weitgehend: "Das zizerlweise Aufheben der Maskenpflicht ist völlig sinnbefreit. Die Masken-Quälerei in den Schulen und auch die 3G-Regel gehören sofort beendet. Die Schüler haben bereits genug gelitten und müssen wenigstens für die letzten Schulwochen ihre gewohnte Normalität zurückbekommen", sagte er in einer Aussendung. Für das kommende Schuljahr forderte er von Faßmann "umgehend" Maßnahmen zu ergreifen: "Es braucht Hygieneregeln und Luftreinigungsgeräte, aber sicher keine Impf-, Test- und Maskenpflicht für unsere Kinder."
Erfreut über das Aus der Maskenpflicht in den Klassenräumen zeigten sich die NEOS: "Das ist eine große Erleichterung. Es war längst nicht mehr nachvollziehbar, warum Schülerinnen und Schüler nach wie vor stundenlang mit Maske im Unterricht sitzen mussten, während es bereits in vielen Bereichen Erleichterungen gab", sagte Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre in einer Aussendung. Auch sie blickte schon in den Herbst: Ziel müsse eine "befreite" Schule ohne Maske, ohne Tests und ohne Schichtbetrieb sein, dafür müsse die Regierung jetzt Vorkehrungen treffen, forderte auch sie.