Wäre es ein Rennen um die höchsten Beliebtheitswerte, würde der Impfstoff von BionTech / Pfizer dieses Rennen machen: Zwei Drittel der Österreicher wären laut Corona Panel bereit sich sofort mit diesem Vakzin impfen zu lassen.
Deutlich größere Zurückhaltung wird in dieser Umfrage gegenüber dem Impfstoff von AstraZeneca und dem noch nicht zugelassenen Impfstoff Sputnik-V an den Tag gelegt. Was aber bemerkenswert ist: Schon bei dieser Umfrage Mitte März gab es mehr Menschen, die sich mit AstraZeneca "auf jeden Fall" oder "eher schon" impfen lassen würden (23 Prozent) als Österreicher, die dieses Vertrauen Sputnik-V entgegenbringen (28 Prozent).
Umgekehrt wollten sich 57 Prozent der rund 1.500 Befragten "auf gar keinen Fall" mit AstraZeneca impfen lassen, während nur 37 Prozent diese ausdrückliche Skepsis gegenüber dem russischen Impfstoff bekundeten.
Insgesamt ist die Bereitschaft, sich ehestmöglich impfen zu lassen ("voll und ganz" oder "eher") mit 35 Prozent gleich hoch wie im Jänner und gleich hoch wie auch schon im Mai 2020. Die Zustimmung zu einer Impfpflicht blieb auf niedrigem Niveau.
Das Corona Panel beschäftigte sich auch mit der Frage, in welchen gesellschaftlichen Gruppen die Bereitschaft höher bzw. niedriger ist und kam zu folgenden Erkenntnissen:
Beim Alter zeigte sich, dass Befragte über 65 Jahren grundsätzlich eine hohe Impfbereitschaft aufweisen, wenn es um BionTech / Pfizer, Moderna oder Johnson & Johnson geht. Bei AstraZeneca und Sputnik-V ist diese Gruppe zurückhaltender.
Beim Bildungsabschluss ist es so, dass sich 81 Prozent der Befragten mit Hochschulabschluss "eher schon" oder "auf jeden Fall" mit BionTechn / Pfizer impfen lassen würden, bei Befragten ohne Lehrausbildung oder Matura sind es nur 55 Prozent
Die Parteipräferenz zeigt eine stärkere impfkritische Haltung bei FPÖ-WählerInnen sowie Nicht-WählerInnen. Außerdem sind die FPÖ-WählerInnen laut Corona Panel die einzige Gruppe, bei welcher der nicht zugelassene Impfstoff Sputnik-V (33%) mit den zugelassenen Impfstoffen von Moderna (35%) und Johnson & Johnson (36%) fast gleichauf liegt.
Die Studien-Autoren, Jakob-Moritz Eberl, Julia Partheymüller und Katharina T. Paul schließen aus den Umfrageergebnissen, dass noch mehr "sachliche Aufklärung und Information wünschenswert" wäre, um die Impfbereitschaft zu erhöhen. Vor allem Gruppen, die keinen hohen Bildungsabschluss hätten, stellten Behörden, Wissenschaft und Medien dabei vor Herausforderungen. Die Politik müsse jedenfalls zugleich "auf die Unsicherheiten der Bürger und Bürgerinnen bezüglich einzelner Impfstoffe eingehen und sichtbar machen, wie die Sicherheit der neuen Impfstoffe garantiert wird".
Claudia Gigler