US-Vizepräsident Mike Pence hat dem designierten Präsidenten Joe Biden eine würdige Amtsübergabe zugesichert. "Wir alle haben diesen Tag miterlebt - den 6. Jänner", sagte der Republikaner am Donnerstagabend (Ortszeit). "Und wie der Präsident gestern deutlich gemacht hat, sind wir zu einem geordneten Übergang und zu einer sicheren Amtseinführung verpflichtet. Das amerikanische Volk verdient nichts Geringeres."
Pence äußerte sich erstmals seit den Vorfällen in der Öffentlichkeit und nutzte dazu ein Treffen mit Truppen der Nationalgarde, die das US-Kapitol bewachen.
Vereidigung ohne Trump
Biden und die designierte Vizepräsidentin Kamala Harris würden am 20. Jänner vereidigt werden, "in einer Weise, die mit unserer Geschichte und unseren Traditionen übereinstimmt, und in einer Weise, die dem amerikanischen Volk und den Vereinigten Staaten Ehre macht". Trump hat allerdings nicht vor, an der Amtseinführung seines Nachfolgers teilzunehmen. Pence war lange Zeit einer von Trumps treuesten Mitarbeitern. Dann zog er dessen Zorn auf sich, weil er sich weigerte, die Bestätigung von Bidens Sieg im Wahlmännergremium durch den Kongress zu blockieren.
Trump muss sich als erster Präsident der US-Geschichte einem zweiten Amtsenthebungsverfahren stellen. Das Repräsentantenhaus stimmte am Mittwoch für eine Anklage gegen den Republikaner im Zusammenhang mit dem Sturm auf das Kapitol. Über die eigentliche Amtsenthebung muss nun der Senat entscheiden, was frühestens kommende Woche passieren dürfte.