Ende Februar waren in Österreich erste Covid-19-Fälle gemeldet worden, bald rollte die "erste Welle", gebremst vom ersten Lockdown. Nach Lockerungen stiegen Infektions- und Todeszahlen im Herbst rapide.

Im November folgte ein zweiter harter Lockdown, nach kurzen Lockerungen Ende Dezember der dritte. Am 27. Dezember 2020 dann der Lichtblick: Im Einklang mit den EU-Staaten erhielten die ersten Freiwilligen in Österreich eine Impfung gegen Covid-19. Eine Chronologie:

25. Februar:

  • Das Coronavirus wird in Österreich registriert: In Tirol werden die ersten beiden heimischen Fälle bekannt. Das italienische Paar kommt in Innsbruck ins Krankenhaus in Quarantäne.

März:

  • Nachdem die Zahl der positiven Fälle steigt, werden in Österreich die ersten drastischen Maßnahmen ergriffen: Einreisestopp für Personen aus Italien, Unis werden geschlossen, Schüler müssen daheim bleiben. Größere Veranstaltungen werden bis Anfang April untersagt, erste Gemeinden in Tirol unter Quarantäne gestellt. Per Verordnung kommen Ausgangsbeschränkungen. Die Menschen dürfen ihr Haus nur mehr verlassen, wenn sie in die Arbeit gehen, Lebensmittel einkaufen, anderen Menschen helfen oder spazieren gehen - alles mit einem Mindestabstand von einem Meter. Die Polizei greift bei der Durchsetzung hart durch. Im Nachhinein hebt der Verfassungsgerichtshof vieles davon als gesetzwidrig auf.

April:

  • Erstmals gibt es weniger Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 als Genesene. Das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken (MNS) in Supermärkten und Drogeriemärkten wird Pflicht. Die Matura wird nur schriftlich abgehalten. Mitte des Monats treten dann erste Lockerungen in Kraft.

Mai:

  • Ein Teil der seit Mitte März geschlossenen Stätten für den Breitensport wird geöffnet. Auch Treffen von bis zu zehn Personen im öffentlichen Raum sind wieder möglich, der Ein-Meter-Abstand muss beachtet werden. Die bisher geschlossenen Geschäfte mit über 400 m2 Verkaufsfläche sowie Friseure und Kosmetiksalons machen auf. Mitte des Monats eröffnet die Gastronomie - unter Hygieneauflagen und mit eingeschränkten Öffnungszeiten. Museen dürfen unter Sicherheitsauflagen aufsperren. Erste Grenzkontrollen werden gelockert. Nach neun Wochen kehren die Schüler an Volksschulen, AHS-Unterstufen, Mittelschulen und Sonderschulen in ihre Klassen zurück.

Mitte Juni:

  • Die Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit fällt großteils.

Juli:

  • Die Reisesaison beginnt und damit die Reisewarnungen. Die Zahl der Neuinfizierten steigt wieder. Gegen Ende des Monats gilt im Lebensmitteleinzelhandel, in Supermärkten, Banken und der Post erneut Maskenpflicht.

August:

  • Die Reiseregelungen werden weiter verschärft. Rückkehrer aus immer mehr Ländern müssen in Quarantäne oder einen negativen Test vorlegen.

September:

  • 14. September: Angesichts des drastischen Anstiegs von Neuinfektionen kommt eine verschärfte Maskenpflicht für Handel, Gastronomie und jeglichen Kundenkontakt. Veranstaltungen werden auf 50 Besucher bei Indoor-Events, im Freien auf 100 Zuschauer beschränkt. Mit weiteren Verschärfungen eine Woche später soll der zweite Lockdown vermieden werden.

Oktober:

Bei den Corona-Infektionen wird ein Rekord nach dem anderen vermeldet, die Hospitalisierungszahlen - zunehmend auch die Zahl der Intensivpatienten - steigen rasant. Es folgt Ende Oktober ein Lockdown light.

  • 24. Oktober: Erstmals werden mehr als 20.000 aktive Corona-Fälle gemeldet.
  • 25. Oktober: Die neuen Regeln treten in Kraft, u.a. das Ein-Meter-Abstands-Gebot, Maskenpflicht in allen (öffentlichen) geschlossenen Räumen, Öffis, Haltestellen und Bahnhöfen sowie für Besucher in Senioren- und Pflegeheimen.
  • 27. Oktober: Die Zahl der (getesteten) Corona-Toten übersteigt die 1.000er-Marke. "Besorgniserregend" nennen Virologen die Zunahme an Spitalspatienten - mehr als 200 müssen schon wieder intensiv behandelt werden.

November:

  • 2. November: Den Vorabend des Ende Oktober angekündigten Teil-Lockdowns nutzen Tausende, um sich noch einmal draußen zu treffen. Ein islamistischer Terrorist tötet bei einem Attentat in der Wiener Innenstadt vier Menschen.
  • 5. November: Die letzten gelben und orangen Flecken auf der österreichischen Corona-Ampel-Karte verschwinden, alles ist rot.
  • 13. November: Mit 9.586 positiven Tests innerhalb von 24 Stunden wird ein neuer Rekordwert gezählt.
  • 17. November: Ein dreiwöchiger verschärfter Lockdown tritt in Kraft, mit Ausgangsbeschränkungen rund um die Uhr, gesperrtem Handel und Fernunterricht in den Schulen.

Dezember:

  • 1. Dezember: Mit 141 Covid-bezogenen Todesfällen binnen 24 Stunden wird ein trauriger Rekordwert erreicht.
  • 2. Dezember: Die Regierung kündigt eine Lockerung des zweiten Lockdowns an: Schulen stellen großteils auf Präsenzunterricht um, der Handel darf ab 7. Dezember öffnen.
  • 4. Dezember: In Wien, Tirol und Vorarlberg starten Massentests, die anderen Bundesländern folgen. Nach teils recht schleppendem Beginn werden die Gratis-Testmöglichkeiten vor allem kurz vor Weihnachten erweitert.
  • 17. Dezember: Bundeskanzler Sebastian Kurz erklärt, dass die ersten Impfungen in Österreich am 27. Dezember durchgeführt werden. Am selben Tag wird (auch wegen Nachmeldungen) eine Rekord-Todeszahl von 218 Corona-Opfern innerhalb von 24 Stunden vermeldet. Bereits in den sieben Tagen davor lag die Zahl der Corona-Toten im Schnitt bei 117.
  • 18. Dezember: Die Regierung kündigt den dritten harten Lockdown an, mit Schließung der Geschäfte außer der Grundbedarfs-Versorger, ebenso wie der persönlichen Dienstleister, Kultur-, Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe.
  • 26. Dezember:Bis 17. Jänner gelten fortan die strengen Einschränkungen, die am Stefanitag in Kraft treten - allerdings nur für jene, die sich rechtzeitig einem Corona-Gratistest unterziehen. Wer das nicht tut, ist eine weitere Woche bis 24. Jänner von den vollen Kontaktbeschränkungen betroffen und darf nur aus den bekannten Gründen (etwa Einkauf, Arbeit, Unterstützung oder Aufenthalt bzw. Sport im Freien) den Wohnbereich verlassen. Die Schulen sollen den Betrieb am 7. Jänner mit Distanz-Unterricht bis 18. Jänner aufnehmen.
  • 27. Dezember: An der MedUni Wien werden die ersten Freiwilligen gegen Covid-19 geimpft. Als allererster Menschen in Österreich erhält eine 84-jährige Niederösterreicherin die erste von zwei Teilimpfungen mit der Vakzine von Biontech/Pfizer, weitere hochbetagte Risikopatienten sowie Mitarbeiter des Gesundheitspersonals folgen. Kanzler Sebastian Kurz spricht von einem historischen Tag, Gesundheitsminister Rudolf Anschober sieht eine Wende im Kampf gegen die Pandemie.