Ex-US-Präsident Barack Obama hat unmittelbar vor dem zweiten TV-Wahlduell seinem Nachfolger Donald Trumpin drastischen Worten Versagen bei der Eindämmung der Coronavirus-Pandemie vorgeworfen. Trump habe die Pandemie ignoriert und dann mit "Inkompetenz", "Falschinformationen" und Planlosigkeit alles noch schlimmer gemacht, sagte der Demokrat bei einer Wahlkampfveranstaltung. Viele Menschen in den USA hätten nicht sterben müssen, hätte die Regierung auch nur "grundlegende" Maßnahmen ergriffen.
Trump entgegnete bei einem Wahlkampfauftritt in Gastonia im umkämpften North Carolina, es seien "gute" Nachrichten, dass Obama sich nun für Joe Biden engagiere. Schließlich habe sich sein Vorgänger bei der Wahl 2016 für seine demokratische Herausfordererin Hillary Clinton eingesetzt - und zwar erfolglos. "Er sagte: 'Er wird nicht unser Präsident sein.' Und ich gewann." Trump verwies zudem darauf, dass es "ewig" gedauert habe, bis Ex-Präsident Obama überhaupt für Biden in den Wahlkampf gezogen sei.
In zahlreichen Sendern live
Trump stellt sich in der Nacht zu Freitag dem zweiten Duell mit seinem demokratischen Herausforderer Biden - dem früheren Stellvertreter Obamas. Die beiden Auftritte in Philadelphia im umkämpften US-Staat Pennsylvania waren Obamas erste große Wahlkampfveranstaltungen für seinen früheren Vizepräsidenten Joe Biden, der am 3. November gegen Trump antritt.
Nach der chaotischen und von Unterbrechungen geprägten ersten TV-Debatte gelten bei dem in Nashville im Südstaat Tennessee ausgetragenen Duell strikte Regeln. So wird das Mikrofon des einen Kandidaten zeitweise stumm geschaltet, während der andere Kandidat spricht. Beim ersten TV-Duell Ende September war Trump seinem Rivalen pausenlos ins Wort gefallen, aber auch Biden gab seine Zurückhaltung zeitweise aus, was die Diskussion für Zuseher schwer nachvollziehbar machte. In der Folge kündigte die für die Organisation der Debatten zuständige Kommission Regelverschärfungen an.
Trump wird aus Sicht seiner Nichte und Kritikerin Mary Trump allerdings die Vorgaben der TV-Debatte ignorieren. Es bleibt während des zweiminütigen Eingangsstatements eines Kandidaten zu Beginn eines Themenkomplexes das Mikrofon des Gegenkandidaten abgeschaltet. Trump warf der unabhängigen Kommission, die die Debatten organisiert, vor, auf Bidens Seite zu stehen. Die Moderatorin - die NBC-Journalistin Kristen Welker - nannte er "total parteiisch". Die 44-Jährige arbeitet als Korrespondentin im Weißen Haus in Washington.
Das zweite TV-Duell ist das letzte vor der US-Wahl 2020 am 3. November. Nach österreichischer Uhrzeit startet es in der Nacht von Donnerstag auf Freitag um 3 Uhr (20 Uhr Ortszeit). Eine ZIB Spezial überträgt ab 2.55 Uhr in ORF2 die Debatte. Der deutsche Sender phoenix überträgt das TV-Duell ab 2.45 Uhr, der Nachrichtensender ntv ab 3 Uhr.
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