Das Gewehr in seiner Pranke steht der Tschusch da an der Schranke, drüben blüht Deutschösterreich, doch das ist dem Tschuschen gleich, niemand darf mehr in die Stadt, weil der Tschusch das Vorrecht hat; Kärntner, wollt ihr nicht Tschuschen heißen, müsst ihr den weißen Zettel zerreißen. Wählet grün, dann flieht der Feind und die Heimat bleibt vereint!“ – dieses Gedicht des österreichischen Karikaturisten Fritz Schönpflug (1873–1951) ist ein aufschlussreiches Beispiel für die Propagandaschlacht, die von beiden Seiten vor der Volksabstimmung in Kärnten geführt wurde. Das Gedicht steht unter einem Bild, das einen serbischen Soldaten zeigt, der mit Gewehr an einem Schlagbaum steht, im Hintergrund wohl Klagenfurt. Gezeigt wird die Karikatur in der Ausstellung im „Volksmuseum“ (Narodni muzej) in Laibach; sie umspannt den Zeitraum vom Ende der Monarchie 1918 bis zur Kärntner Volksabstimmung am 10. Oktober 1920.
unserem Korrespondenten Christian Wehrschütz aus Laibach