Der umstrittene SPD-Politiker Thilo Sarrazin ist aus der SPD ausgeschlossen worden. Das teilte Generalsekretär Lars Klingbeil am Freitagnachmittag im Internetdienst Twitter mit. Zuvor hatte die Bundesschiedskommission der SPD über den Antrag des Parteivorstands beraten, wonach Sarrazin wegen seiner islamkritischen Äußerungen die Partei verlassen müsse.
Die SPD versucht bereits seit über zehn Jahren, Sarrazin loszuwerden. Frühere Versuche scheiterten allerdings. Auslöser für das jetzige Ausschlussverfahren war sein 2018 veröffentlichtes Buch "Feindliche Übernahme. Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht". Eine eigens eingesetzte Untersuchungskommission war seinerzeit zu dem Schluss gekommen, dass Sarrazin mit den darin vertretenen Thesen gegen die Grundsätze der Partei verstoßen habe.
Für den Rauswurf hatte sich im Jänner bereits die Landesschiedskommission ausgesprochen, doch Sarrazin wehrte sich dagegen. Deshalb ist nun die Bundesschiedskommission am Zuge.