Innenminister Karl Nehammer (ÖVP): "Wir erleben sehr viel Engagement"
„Meine Frau kann den Großteil ihrer Arbeit im Homeoffice erledigen und ist hier sehr gefordert, wie viele Eltern. Wir erleben viel Engagement und Leidenschaft der Lehrerinnen und Lehrer. Es steckt außergewöhnliche Arbeit dahinter, damit online passieren kann, was im Klassenzimmer gerade nicht möglich ist. Bei meiner Tochter – sie ist in der Volksschule – kümmert sich die Lehrerin herausragend darum, die Kinder in Videos zu animieren, Rechenaufgaben zu lösen. Bei meinem Sohn am Gymnasium macht der Klassenvorstand Videokonferenzen mit der Klasse, bespricht
Herausforderungen und fragt nach, wie es den Kindern geht.“
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner: "Wir halten zusammen"
„Fünf Wochen ohne Schule und mit Ausgangsbeschränkung sind eine große Belastung. Das beginnt beim Einhalten der notwendigen Tagesroutine, geht über das selbstständige Lernen, das meinen beiden Töchtern viel Disziplin abverlangt, bis zu Themen wie sozialer Abwechslung, Bewegung und Betreuung. Das Schlimmste ist die Ungewissheit: Wie lange noch? Nach zwei Wochen hat meine ältere Tochter zu mir gesagt, sie vermisst die Schule. Diesen Satz habe ich vorher noch nie von ihr gehört. Die Situation fordert viel Einsatz, aber als Familie halten wir zusammen und schaffen das.“
Wiens Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne): "Ich darf nicht helfen"
„Der positive Aspekt ist, dass ich mehr Zeit mit meinem Sohn habe. Außer, dass ich viel mehr telefoniere, wirkt alles wie bisher. Wir kochen, spielen Karten und diskutieren über die Einteilung des Haushalts. Beim Erledigen der Sachen für die Schule darf ich nicht helfen, das macht er selbst. Viel wichtiger als meine Meinung ist aber, was mein Sohn zur Situation sagt: ,Sich das Arbeiten für die Schule selbst einteilen zu können, ist praktisch und die LehrerInnen wirken sehr entspannt. Ich finde es schade, meine Freunde in der Schule nicht sehen zu können. Die beste Internetverbindung der Wohnung ist am Küchentisch. Der ‚Kampf‘ um den Platz hält weiter an.‘“
FPÖ-Chef Norbert Hofer: "Ab und zu fragt sie mich"
„Meine Tochter Anna-Sophie besucht die HLW in Pinkafeld. Sie ist mit fast 17 Jahren sehr selbstständig, das „Home Schooling“ macht sie in Eigenverantwortung. Die Lehrer stellen Hausübungen am Montag auf eine Plattform, die Schüler haben bis Freitag Zeit, sie zu erledigen. Anna-Sophie teilt sich die Arbeit ein und ist meistens bis Donnerstag fertig. Nur ab und zu fragt sie mich bei einem Aufsatz, wie ich die eine oder andere Formulierung finde. Nebenbei hat sie auch ihr Work-out durchgeplant, sie ist Mitglied einer Musical-Tanzgruppe und trainiert auch dafür jeden Tag zu Hause.“
Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger: "Wir organisieren uns"
„Unsere Mittlere geht in die Volksschule, die Älteste in die 1. Klasse Gymnasium. Beide können sich noch nicht wirklich selbst organisieren. Und dann gibt es noch unsere dritte Tochter, die gerade einmal ein Jahr geworden ist. Die älteren Schwestern sind von der Kleinen gleichermaßen entzückt wie abgelenkt und so leidet die Konzentration für „Home Schooling“. Wir versuchen, uns so zu organisieren, dass wir in der Früh beginnen und bis 13 Uhr mit den meisten Aufgaben fertig sind, damit der Nachmittag für Spielen, Musik und vor allem Bewegung genutzt werden kann. Aber bei jedem täglichen Plan ist ein klein wenig Scheitern vorprogrammiert.“