Ab heute, Montag, darf man in Österreich nur noch "maskiert" einkaufen gehen. Der Rewe-Konzern, zu dem die Ketten Billa, Merkur, Penny und Bipa gehören, wird nun aber einen Euro pro Maske verlangen. "Nachdem wir, wie im Erlass des Gesundheitsministeriums vorgesehen, ein erstes Kontingent zur „Erstausstattung“ gratis verteilt haben", werden wir nun einen Kostenbeitrag von einem Euro pro Stück einheben, heißt es von Rewe. Das Argument: "Eine Abgabe zum Selbstkostenpreis ist zulässig und wird im Erlass angepasst".
"Wir weisen niemanden ab"
Und weiter: „Aber natürlich ist in unseren Filialen niemand gezwungen, einen einen Mund- Nasen-Schutz zu kaufen. Uns sind alle Kunden willkommen. Wir weisen niemanden ab, so lange Mund und Nase in der Filiale bedeckt sind“, betont Marcel Haraszti, Vorstand der REWE International AG. Die Masken werden in Dreier-Packungen zu je drei Euro erhältlich sein. "Der Kostenbeitrag liegt unter unserem Selbstkostenpreis – wir verdienen daran selbstverständlich keinen Cent.“
Selbstgemacht geht auch
Die Kunden von Billa, Merkur, Penny, Bipa und den teilnehmenden Adeg-Kaufleuten können auch von zuhause mitgenommene bzw. selbst produzierten Mund-Nasen-Schutz (MNS)für ihren Einkauf verwenden. Die Verwendung von selbst hergestelltem Schutz aus Stoff, etwa aus Tüchern und Schals, ist ebenfalls zulässig.
Lieferverzögerung
Durch den weltweit hohen Bedarf an MNS kommt es derzeit zu Produktions- und Lieferverzögerungen, viele Märkte sind leer gekauft, die Preise steigen. „Uns gelingt es nur unter größten Anstrengungen den für unsere Kunden benötigten MNS mit Einzel-Bestellungen in aller Herren Länder und Transportflügen rund um den Globus zu beschaffen“, so Marcel Haraszti, „und zum Beispiel das Pflegewesen steht vor der gleichen, enorm schwierigen Beschaffungslage."
Viele Organisationen aus dem Pflegebereich haben sich deswegen bei uns gemeldet und um Unterstützung gebeten, da sie händeringend für den sofortigen Einsatz nach Mund-Nasen-Schutz suchen. Denn diese fehlen an allen Ecken und Enden – gerade dort, wo die Mitarbeiter jetzt für die besonders gefährdeten Risikogruppen da sind und dabei ihre Gesundheit riskieren. Das ist auch der Grund, warum wir ein Signal gegen die unbedachte Verschwendung von MNS setzen.“
Masken bei Spar, Hofer und Lidl weiterhin gratis
Bei Spar, Hofer und Lidl sind die Masken weiterhin kostenlos. "Spar hat 36 Millionen Masken bestellt und davon bereits sechs Millionen Masken an die Märkte ausgeliefert", sagt Spar-Sprecherin Nicole Berkmann zur Kleinen Zeitung. Wie viele pro Tag benötigt werden, könne man nicht sagen, zumal viele Kunden bereits ihre eigenen Masken hätten. Die Spar-Masken sind Einwegmasken. "Kunden können sie aber gerne mit nach Hause nehmen und wiederverwenden", sagt Berkmann.
Lidl habe vorerst genügend Masken zur Verfügung, sagt ein Sprecher. Allerdings seien Masken derzeit am Weltmarkt sehr begehrt, was den Preis dafür nach oben treibe. Spar investiert laut Eigenangaben "viele Millionen" in Masken, Desinfektionsmittel, Handschuhe und zusätzliches Personal. Die Masken bezieht der Salzburger Handelskonzern von verschiedenen Herstellern aus verschiedenen Ländern. "Wir haben uns vor Wochen bereits um die Masken gekümmert. Wir haben einfach bei unseren Kollegen in Italien gesehen, dass das auf uns zukommen wird und wir haben uns daher frühzeitig drum gekümmert", sagt Berkmann.
Auch Hofer habe "sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft, um trotz der aktuellen internationalen Knappheit eine möglichst hohe Verfügbarkeit an MNS-Masken zu haben", so das Unternehmen. Die Filialen seien gut bestückt, weitere Lieferungen aus Asien würden laufend folgen.
Bei Hofer werden die Masken durch die Beschäftigten vor den Filialen verteilt, wobei pro Kunde eine Maske vorgesehen ist, die mit einer Zange kontaktlos ausgehändigt wird. Auch bei Spar werden sie am Eingang einzeln und unverpackt übergeben.