Am Anfang war der Wettlauf um das bessere Bild und die Sendeminuten: der Innenminister, der sich am Sonntagvormittag im Einsatzstab filmen lässt und seine berufliche Prägung als Milizoffizier genießt, der Gesundheitsminister, der es erst in den Abendstunden aus Oberösterreich nach Wien hetzend in die Zib-2 schafft, um medial nicht marginalisiert zu werden, der Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit, der mit aufgekrempelten Ärmeln und in Uniform Tag für Tag Lagebewertungen vornimmt, als ob der Feind an der Grenze steht, der Kanzler, der sich in die Kamera drängt und den Gesundheitsminister zum Assistenten degradiert. Angesichts der medialen Überpräsenz der Politik bleiben für Virologen, Epidemiologen, ausgewiesene Gesundheitsexperten keine Sendeminuten.