Nach Ansicht von Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) erfordert die Coronavirus-Epidemie momentan kein staatliches Programm zur Belebung der heimischen Konjunktur. Allerdings seien die möglichen Folgen für die Wirtschaft zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht abzusehen, gab Blümel am Sonntag in der ORF-Fernseh-"Pressestunde" zu verstehen.
Es sei zu früh, um wirklich sagen zu können, welche Zahlen am Endes des Tages am Tisch liegen würden. Daher sei es wichtig, dass die heimischen Behörden weiterhin gut zusammenarbeiten, um eine Ausbreitung des Coronavirus hintanzuhalten. Denn je weniger sich das ausbreite, desto geringer würden die Folgen auch für die Wirtschaft sein, meinte der Finanzminister.
"Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Kostenklarheit, daher möchte ich nicht spekulieren", meinte Blümel. Geändert hätten sich durch das Coronavirus jedoch bereits die Spreads für Staatsanleihen, also die Zinsabstände zwischen verschiedenen Ländern. So würden zum Beispiel für Italien, das besonders stark von der Virus-Ausbreitung betroffen ist, die Kapitalkosten hinauf. Für Länder mit einer soliden Finanzpolitik wie Österreich würden die Kapitalkosten sogar hinuntergehen. Es sei es wichtig, den soliden Budgetkurs fortzusetzen, um sich fiskalische Spielräume zu schaffen, um allenfalls auch in einer Krise intervenieren zu können.