Die Regierung ist im Amt, die Ressortverteilung noch nicht beschlossen. Diese Atempause will die neue Staatssekretärin im Vizekanzleramt nützen, um sich in die Materie einzuarbeiten, die ihr bisher nur als "kunst- und kulturinteressierte" vertraut war, wie sie im ersten Interview mit dem ORF-1-Morgenjournal zugab.
Sie freue sich sehr auf ihre neue Aufgabe, so Ulrike Lunacek, und der Umstand, dass sie sich als Staatssekretärin fachlich ausschließlich auf dieses Ressort konzentrieren könne, sei eine Aufwertung, im Gegensatz zur bisherigen Verankerung gemeinsame mit anderen Agenden im Kanzleramt.
Das Regierungsprogramm wurde federführend von einer anderen Grünen verhandelt, Eva Blimlinger, aber Lunacek ließ einen ihr persönlich wichtigen Schwerpunkt erkennen: Ihr gehe es vornehmlich auch darum, die vielen Mitarbeiter im Kulturbereich sozialrechtlich besser abzusichern. Derzeit sei dies noch nicht "in der nötigen Form" gegeben, viele Menschen im Kulturbetrieb arbeiteten unter prekären Verhältnissen. Auch gleiche Bezahlung, "fair pay", von Frauen und Männern sei ihr ein großes Anliegen.
Unter diesem Blickwinkel sei übrigens auch die Zusammenführung der Bundesmuseen in eine Holding zu verstehen. Es gehe darum, das Gebäudemanagement zusammenzuführen und die KV-Fähigkeit herzustellen, nicht um eine Vereinheitlichung des Kulturbetriebes oder eine Untergrabung der Autonomie.
Derzeit fließen nur 0,6 Prozent des Budgets in die Kultur. Lunacek will für eine Erhöhung kämpfen.