Nächste türkis-grüne Personalie: Die EU-Parlamentarierin und frühere Staatssekretärin im Innenministerium, Karoline Edtstadler, wechselt ins Kanzleramt. Sie wird Gernot Blümel als Kanzleramts- und Europaminister beerben. Das wurde in den Abendstunden in ÖVP-Kreisen bestätigt. Schon seit Tagen machte das Gerücht die Runde.

Die Salzburgerin gilt zwar nicht als engste Vertraute von ÖVP-Chef Sebastian Kurz, sie trat als Staatssekretärin stets kompetent, fleißig und loyal auf. In der Migrationsfrage folgte sie der Rhetorik ihres Chefs. Kurz machte sie denn auch zu Ko-Spitzenkandidatin bei der EU-Wahl. Das Vorhaben, Edtstadler zur EU-Kommissarin zu machen, scheiterte an Ibiza, die Kurz-Regierung wurde zehn Tage danach von einer parlamentarischen Mehrheit abgewählt.

Edtstadler kennt Europa wie ihre Westentasche. Vor ihrer Übersiedlung in die Politik arbeitete sie am Europäischen Menschenrechtsgerichtshof als Juristin in Straßburg. Die künftige Europaministerin spricht nicht nur Englisch, sondern auch fließend Französisch.

Das Verteidigungsministerium soll ebenfalls eine Frau übernehmen, wie die Kleine Zeitung berichtete: Klaudia Tanner, derzeit Direktorin des niederösterreichischen Bauernbundes und Landtagsabgeordnete, gilt als sicher. Außerdem bekommt Österreich zum ersten Mal eine Integrationsministerin. Wie es in einer Mitteilung der ÖVP heißt, übernimmt die Oberösterreicherin und Integrationsexpertin Susanne Raab dieses neue eigenständige Ministerium. Bisher leitete sie die Integrationssektion im Außenministerium.