Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, der britische Premierminister Boris Johnson und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben in einer gemeinsamen Erklärung den Iran für die Luftangriffe auf Ölanlagen in Saudi-Arabien verantwortlich gemacht. Es gebe "keine andere Erklärung" für die Attacken vor gut einer Woche, erklärten die drei Politiker am Montag.
Die drei Länder riefen den Iran am Montag in einer gemeinsamen Erklärung zugleich auf, sich zu Verhandlungen über sein Atomprogramm bereit zu erklären. Es sei an der Zeit, dass der Iran langwierige Gespräche über sein Atomprogramm sowie Sicherheitsfragen in der Region akzeptiere, sagte die drei Politiker bei einem Treffen im Vorfeld der UN-Generaldebatte in New York. Sie warnten Teheran vor einer weiteren "Provokation".
"Ein Tanz auf dem Vulkan"
Der Iran weist eine Verantwortung bezüglich der jüngsten Angriffe auf Ölförderungsanlagen in Saudi-Arabien zurück. Das berichtete Außenminister Alexander Schallenberg unter Verweis auf ein Gespräch mit seinem Amtskollegen Mohammad Javad Zarif.
"Wir waren es nicht", zitierte Schallenberg sinngemäß die offizielle Stellungnahme des iranischen Chefdiplomaten. Schallenberg drückte sein Bedauern darüber aus, dass die USA unter Präsident Donald Trump aus dem 2016 in Wien geschlossenen Atomdeal ausgetreten sei. Allerdings habe mittlerweile auch Teheran erklärt, dass es sich an das Abkommen nicht mehr gebunden fühle. Es gebe aber keine Alternative zu einer diplomatischen Lösung, legte sich Schallenberg fest. Alles andere wäre "ein Tanz auf dem Vulkan".
Österreich als Vermittler?
Am Dienstag wird Schallenberg auch mit Saudi-Arabiens Außenminister Ibrahim bin Abdulaziz bin Abdullah Al-Assaf zusammenkommen. Im Zuge seines New York-Aufenthalts wird er in den kommenden Tagen auch US-Präsident Donald Trump und Außenminister Mike Pompeo treffen. Ob Österreich in dem Konflikt eine Vermittlerrolle einnehmen könnte, kommentierte Schallenberg bei der Pressekonferenz am Montag mit den Worten: "Wir stehen bereit".