Italiens Präsident Sergio Mattarella hat am Donnerstag dem neuen alten Premier, Giuseppe Conte, in Rom den Auftrag zur Regierungsbildung erteilt. Conte habe am Ende eines einstündigen Gesprächs mit dem Staatsoberhaupt den Auftrag "mit Vorbehalt" angenommen, teilte der Generalsekretär im Quirinal, dem Sitz des Präsidenten, Ugo Zampetti, mit.
Der parteilose Conte will jetzt prüfen, ob die Bedingungen für den Aufbau einer tragfähigen Koalition aus der bisher regierenden Fünf-Sterne-Bewegung und den oppositionellen Sozialdemokraten (PD) vorhanden sind. Der 55-jährige Conte hatte seit Juni 2018 ein Kabinett aus Fünf-Sterne-Bewegung und Lega geleitet, das vergangene Woche wegen Unstimmigkeiten zwischen den beiden Koalitionspartnern in die Brüche gegangen war.
Italiens scheidender Innenminister Matteo Salvini von der rechtspopulistischen Lega hat indes zu einer Großkundgebung aufgerufen. Die Demonstration solle am 19. Oktober in Rom stattfinden und zu einem „großen Tag des italienischen Stolzes“ werden, sagte Salvini heute in einem Onlinevideo. Er kündigte eine landesweite Informationskampagne seiner Partei im September an.
Zugleich griff Salvini die künftigen Regierungspartner aus Fünf-Sterne-Bewegung und der bisherigen sozialdemokratischen Oppositionspartei PD scharf an. „Ihr werdet mich nicht mit einem kleinen Palastschauspiel los“, sagte er. Er werde „nicht lockerlassen“ und sei „entschlossener als je zuvor“, wieder an die Macht zurückzukehren. Die künftige Regierung werde „nicht lange halten“.