Nachdem die ÖVP am Samstag eine neue "Schmuddelseite" über ihren Parteichef Sebastian Kurz öffentlich gemacht hat, meldete sich am Sonntag der Alt-Kanzler auf Facebook selbst zu Wort. "Die letzten Tage haben das Ausmaß an Grauslichkeit deutlich gemacht, das dieser Wahlkampf mit sich bringen wird", schreibt Kurz in den "persönlichen Zeilen". Er glaubt, dass man damit seine Politik verhindern will.
Der Wahlkampf 2017 sei offenbar nur ein Vorgeschmack gewesen. "Von links und von rechts hagelt es fast täglich neue Untergriffe, Diffamierungen und Dreck aus der allertiefsten Schublade." Kurz verweist auf gefälschte E-Mails, u.a. vom Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer, und setzt dann fort: "Dem nicht genug werden auch Gerüchte über Kinderpornografie, Drogenmissbrauch oder Korruption gestreut. Frei nach dem Motto: 'Irgendwas wird schon hängen bleiben', wird nichts unversucht gelassen, uns und damit unseren Weg für dieses Land aufzuhalten."
Kurz mutmaßt, dass es darum gehe, "die Veränderung, für die wir stehen, mit allen Mitteln zu bekämpfen. Und damit auch all jene, die diesen Weg der Veränderung unterstützen." Der ÖVP-Obmann stellt die Frage: "Ist es diese Politik, die wir haben wollen? Wo Politiker auf tiefster Ebene in den Dreck gezogen werden? Wo Hass und Missmut stärker sind, als politischer Gestaltungswille? Wo manche bereit sind, zu allen Mitteln zu greifen?" Das sei jedenfalls nicht sein Verständnis von Politik.