Der Nationalratswahlkampf hat jetzt schon einen absoluten Tiefpunkt erreicht. Im Internet ist eine neue Webseite mit Vorwürfen gegen ÖVP-Obmann Sebastian Kurz aufgetaucht. Darin wird der Alt-Bundeskanzler bezichtigt, in den 1990er-Jahren als Kinderpornodarsteller tätig gewesen zu sein, teilte die ÖVP am Samstag mit.

Dieser Wahlkampf "verkommt immer mehr zur schmutzigsten Schlacht, die es jemals gegeben hat. Und alles nur mit einem Ziel, nämlich Sebastian Kurz nachhaltig zu beschädigen", zeigte sich ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer in einer Aussendung fassungslos. Erst vor wenigen Tagen war Kurz von dem in der Schweiz registrierten Recherche-Institut "Zoom", an dem der IT-Unternehmer Florian Schweitzer seine Mitarbeit bestätigte, mit Drogengerüchten in Verbindung gebracht worden. Nun gehe es "noch eine Stufe tiefer", so Nehammer.

Auf der Internetseite werde Kurz der Teilnahme als Kinderpornodarsteller in den 1990er-Jahren bezichtigt. Dem aber nicht genug, kursiere auch noch ein Mail, das Kurz 'Beziehungen zu minderjährigen syrischen oder afghanischen Strichern unterstelle, berichtete Nehammer.

Spur nach Deutschland

Im Impressum der Internetseite "gebirgsterror.space" ist ein "V.i.S.d.P. Arbeitskreis NSU" angeführt. Als Kontakt ist ein Dr. Siegfried Mayr angegeben sowie eine Adresse in Weida im deutschen Bundesland Thüringen. Auf Anfrage der APA erklärte Mayr telefonisch Samstagmittag, dass die Internetseite authentisch sei und die Vorwürfe gegen Kurz durch Zeugen belegt seien, wie das auch auf der Seite behauptet wird.

Nehammer: "Was hier gerade an Anschüttungen, Vorwürfen, Gerüchten, Verleumdungen und Beleidigungen abgeht, ist eine systematische Schmuddel- und Dreckskampagne gegen Sebastian Kurz.". Mit Dirty Campaigning wolle man Kurz dauerhaft beschädigen. Der ÖVP-Generalsekretär kündigte rechtliche Schritte gegen die teils unbekannten Akteure an und hat nach eigenen Angaben das "Fake-Mail" bereits zu datenforensischen Untersuchungen weitergeleitet, um die Urheber herauszufinden. Nehammer appellierte an alle, "einen fairen und sauberen Wahlkampf zu führen und endlich wieder in eine inhaltliche Debatte einzutreten".