Zu einer "Randbemerkung" sah sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Montag angesichts der Kontroverse um die in Italien verhaftete Kapitänin des Flüchtlings-Rettungsschiffes "Sea Watch 3", Carola Rackete, veranlasst:
"Die genauen Umstände des Falles sind mir nicht persönlich bekannt. Nur grundsätzlich scheint mir schon: Wenn ich in Österreich an einem Binnensee ein Boot in Not sehe und nicht zu Hilfe eile, dann werde ich bestraft wegen unterlassener Hilfeleistung - aber ich werde nicht dafür bestraft, wenn ich diese Hilfe leiste."
Italiens Präsident Sergio Mattarella hatte zuvor die handelnden Personen im Konflikt um das Flüchtlings-Rettungsschiff "Sea Watch 3" dazu aufgerufen, "sich etwas im Ton zu mäßigen", um das tatsächliche Problem besser lösen zu können. Anlässlich seines Staatsbesuches in Wien meinte Mattarella am Montag, das Migrationsproblem müsse von Europa "gemeinsam, mit Intelligenz - und mit Afrika" angegangen werden.
Die deutsche Kapitänin des Rettungsschiffes "Sea-Watch 3", Carola Rackete, bleibt vorerst weiter unter Hausarrest. Ein Gericht in der sizilianischen Stadt Agrigent vertagte am Montagabend die Entscheidung über einen möglichen Haftbefehl auf Dienstag. Zuvor war Rackete von einer Untersuchungsrichterin in Agrigent befragt worden.