Im Vergleich mit der Nationalratswahl 2017 konnte die Volkspartei 69 Prozent ihrer Wähler halten. Zusätzlich holte sie rund 96.000 Stimmen von der SPÖ und 62.000 von der FPÖ. Die Freiheitlichen hatten das größte Mobilisierungsproblem: 51 Prozent der FP-Wähler von 2017 blieben daheim.
Die SPÖ verlor jede 10. Stimme der Wahl 2017 an die Grünen (130.000 Wähler) - und auch der Abfluss in Richtung ÖVP war groß: 7 Prozent bzw. 96.000 Wähler wanderten an die Türkisen von Sebastian Kurz.
FPÖ verlor massiv an die Nichtwähler
Die FPÖ verlor massiv an die Nichtwähler - nämlich rund 665.000 der 1,3 Mio. Stimmen aus 2017 (51 Prozent). Zum Vergleich: Von den ÖVP-Wählern des Jahres 2017 blieben 376.000 zuhause (24 Prozent), die SPÖ verlor 225.000 Stimmen (17 Prozent) an das Lager der Nichtwähler.
Zwischen Freiheitlichen und ÖVP gab es laut Wählerstromanalyse einen Wähleraustausch, der in Summe zugunsten der ÖVP ausging: 62.000 Stimmen wanderten von FPÖ zur ÖVP, in umgekehrte Richtung flossen demnach 52.000 Stimmen.
ÖVP bester erneut Mobilisierung
Die Grünen verdanken ihr Comeback einerseits der Mobilisierung sehr vieler Wähler der Nationalratswahl 2017: 76 Prozent (146.000 Stimmen) der Grün-Wähler von 2017 machten auch bei der EU-Wahl ihr Kreuz bei der Öko-Partei. Weitere 130.000 wanderten von der SPÖ zu den Grünen, 81.000 kamen von der Liste JETZT und weitere 77.000 von den NEOS.
Die NEOS wiederum behielten 52 Prozent ihrer Wähler aus der Nationalratswahl. 54.000 kamen von der SPÖ zu den Pinken, 38.000 von der Liste JETZT und 37.000 von der ÖVP.
Im Vergleich mit der EU-Wahl 2014 zeigte die ÖVP die beste Mobilisierung ihrer damaligen Wähler: 90 Prozent davon entschieden sich erneut für die Volkspartei. Die SPÖ konnte 85 Prozent ihrer Wähler der letzten EU-Wahl wieder gewinnen, die FPÖ hingegen nur 69 Prozent. Die Grünen mobilisierten 75 Prozent ihrer Wähler von 2014 und die NEOS 61 Prozent.