Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat in der oberösterreichischen Gemeinde Neumarkt einen Lehrling aus Afghanistan mit negativem Asylbescheid besucht. Er fordert dazu auf, die Abschiebungen während der Lehrzeit zu stoppen.
Der Lehrling im 3. Lehrjahr aus Afghanistan hat einen negativen Bescheid in Händen, es wurden keine Asylgründe anerkannt. Nun kämpft man darum, eine Abschiebung zu verhindern, weil er sich in der Ausbildung bewährt hat und weil ihn sein Betrieb, eine Spar-Filiale, braucht.
Der Besuch des Bundespräsidenten ist eine Botschaft an alle, die Bundesregierung eingeschlossen: Van der Bellen will "darauf aufmerksam machen, dass wir hier ein Problem haben, dass die österreichische Wirtschaft allein gelassen wird mit der Lehrlingsausbildung" und damit, dass sie die, die sie gefunden hat und die sich bewährt haben, zu verlieren droht. "Die Abschiebung macht ja keinen Sinn", appelliert der Präsident.
Es wäre eine Win-win-Situation, könnte eine Regelung gefunden werden, die es Asylwerbern erlaubt, zumindest die Lehre abschließen zu können. "Dann wird man schon sehen."
Sparchef Gerhard Drexel und Teile die meisten Länderorganisationen der Wirtschaftskammer unterstützen die Forderung. Der Chef der Bundeswirtschaftskammer (WKÖ), Harald Mahrer, ist laut Auskunft der WKÖ bereits im Gespräch mit der Bundesregierung.