Der russische Staatschef Wladimir Putin ist zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump bereit. "Sobald die USA bereit sind, kann dieses Treffen stattfinden", sagte Putin am Sonntag bei einer Konferenz der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit im ostchinesischen Qingdao. Mehrere Staaten seien bereit, den Ort dafür zu stellen, darunter Österreich.
Der Kreml hatte am Samstag Wien als möglichen Ort für ein Gipfeltreffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem US-Amtskollegen Donald Trump bestätigt. Wien sei eine der Städte, die als Ort für ein mögliches Gipfeltreffen in Erwägung gezogen werden, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Samstag im chinesischen Qingdao.
Das "Wall Street Journal" hatte am Freitag berichtet, dass Putin Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) während seines Wien-Besuchs in dieser Woche gebeten habe, ein Treffen mit Trump in Wien zu organisieren. Kurz habe zugesagt, sich dahingehend an Trump zu wenden. Die russische Nachrichtenagentur RIA berichtete daraufhin unter Berufung auf Diplomatenkreise, dass man über einen Präsidenten-Gipfel nachdenke, und die Frage in Gesprächen mit den US-Partnern aufkomme, es aber noch keine Übereinkunft gebe. Vom Nationalen Sicherheitsrat der USA wurde gegenüber dem "WSJ" bestätigt, dass "die Österreicher" ihren Willen zum Ausdruck gebracht hätten, ein solches Treffen auszurichten.
Bisher noch kein bilaterales Treffen
Doch sei die Frage nach dem Ort rein technisch. Wichtig sei der Inhalt der Verhandlungen, sagte Putin der Agentur Tass zufolge. Russlands Präsident betonte, er halte einen Gipfel mit Trump für sinnvoll. Seit Trumps Amtsantritt 2017 gab es noch kein bilaterales Treffen mit Putin. Die beiden hatten sich lediglich am Rande großer Konferenzen kurz gesprochen. Das Verhältnis zwischen den USA und Russland ist wegen zahlreicher Streitthemen zerrüttet.
Beim G-7-Gipfel in Kanada hatte Trump am Wochenende für eine Rückkehr Russlands in die Gruppe führender Industriestaaten geworben und damit Kritik westlicher Partner ausgelöst. Russland war 2014 wegen der Ukraine-Krise aus der damaligen G-8-Gruppe ausgeschlossen worden.
Putin erwiderte auf Trumps Vorschlag, Russland sei niemals aus der G-8 ausgetreten. Vielmehr hätten es "die Kollegen" 2014 abgelehnt, zu einem geplanten Gipfel nach Russland zu kommen. "Bitte schön, wir werden uns freuen, Sie bei uns in Moskau zu begrüßen", sagte Putin.
Zugleich wies er Vorwürfe der G-7-Mitglieder zurück. Diese hatten Moskau in ihrer Abschlusserklärung zu einem Ende destabilisierender Handlungen aufgerufen. "Diese Solidarität steht auf tönernen Füßen", sagte Putin. "Wir müssen dieses kreative Geschwätz beenden und zu konkreten Fragen echter Zusammenarbeit übergehen", sagte er.