Ein ungewöhnlicher Vorfall hat bei der Stichwahl in Chile gleichzeitig Belustigung und Besorgnis ausgelöst. In der versiegelten Schachtel mit den Materialien für das Wahllokal 89 im Estadio Nacional in Santiago de Chile wurde am Sonntag ein rosa Dildo aufgefunden.
Die Wahlbehörde Servel beschlagnahmte das Objekt, wie der Fernsehsender TVN berichtete. Es sollen Ermittlungen aufgenommen werden, wie der Dildo in die versiegelte Schachtel gekommen sei, erklärte eine Vertreterin der Servel. Chile wählte am Sonntag in der zweiten und entscheidenden Runde einen neuen Präsidenten.
Spannende Stichwahl
Rund 14 Millionen Wähler waren aufgerufen, den Nachfolger der bisherigen Staatschefin Michelle Bachelet von der Sozialistischen Partei (PS) zu bestimmen. Bei der Stichwahl stehen sich der konservative Geschäftsmann Sebastian Pinera und der Mitte-Links-Kandidat Alejandro Guillier gegenüber. Der Ausgang der Wahl galt als offen. Der 68-jährige Pinera hatte in der ersten Runde am 19. November als klarer Favorit gegolten. Er kam aber nur auf 36,6 Prozent der Stimmen, der Journalist Guillier auf 22,7 Prozent.
Ausschlaggebend dürfte daher sein, für wen die Wähler der ausgeschiedenen Kandidatin des Linksbündnisses Frente Amplio (Breite Front/FA) stimmen werden. Beatriz Sanchez, die in der ersten Runde mit 20,3 Prozent der Stimmen auf den dritten Platz kam, hatte zur Wahl Guilliers aufgerufen. Der Milliardär Pinera war bereits von 2010 bis 2014 Staatschef. Eine hohe Wahlbeteiligung käme Analysten zufolge dem 64-jährigen Guillier zugute. Das Wahlergebnis wird für den Abend erwartet. Der neue Präsident tritt sein Amt am 11. März an.