Der Präsident der Universitätenkonferenz (uniko), Oliver Vitouch, scheidet nach 18 Monaten aus dem Amt. Die Rektoren wählen am Montag in Wien einen neuen Vorsitzenden.
Ausschließlich persönliche Gründe führt Vitouch, Rektor der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, als Motive für die Abgabe des Amtes als Präsident der Uniko ins Treffen. „Die Fahrtdistanz nach von Klagenfurt nach Wien ist bekanntlich nicht ganz einfach zu überbrücken“, sagt Vitouch zur Kleinen Zeitung. Bereits „nach der Mutation von Sonja Hammerschmid zur Bildungsministerin wusste ich, dass das nicht für ewig ist.“ Hammerschmid war Vitouchs Vorgängerin auf dem Chefsessel der Uniko und verabschiedete sich bereits nach viereinhalb Monaten 2016 in die Politik. „Ich habe schon vor einem halben Jahr meiner zehnjährigen Tochter versprochen, dass ich es Ende des Jahres dabei bewenden lassen werde.“
Vitouch könnte "Vize" bleiben
Das Präsidium der Rektorenkonferenz ist jeweils für zwei Kalenderjahre gewählt, eine Neuwahl für die Periode 2018/2019 steht kommenden Montag an. Vitouch erklärte dem Gremium bereits im Oktober, nicht mehr für eine zweite Periode als Spitzenkandidat zur Verfügung zu stehen, „es mag aber sein, dass mich die vertraute Rolle des Vizepräsidenten ereilt.“ So wie es jetzt aussehe, werde die Zusammensetzung des Präsidiums „eine sehr ähnliche bleiben wie bisher“.
Wie lange seine Absenz aus Wien dauern werde, lässt Vitouch offen: „Never say never again“, sagt der Klagenfurter Rektor, „ein kleines Verschaufpäuschen der Familie zuliebe wird guttun.“ Er gehe jedenfalls „ohne Groll und Frustration“. Seine Bilanz sieht Vitouch positiv, einiges wie eine Erhöhung des Uni-Budgets und der Einstieg in die Studienplatzfinanzierung sei ihm gelungen, zudem gab es „ein paar Tabubrüche im Zusammenhang mit Denk- und Sprechverboten zum Thema Universitäten.“
Zum Wunsch-Nachfolger sagt Vitouch nichts – außer, dass er sich eine Frau an der Spitze wünscht: „Es wäre schön, wenn nach 106 Jahren zum zweiten Mal eine Frau Präsidentin wird.“ Eva Blimlinger, Rektorin der Akademie für bildende Künste, soll sich für den Job beworben haben. Bestätigt wird das aber bisher noch nicht.