Infineon rechnet mit einem anhaltenden Wachstum bei Chips für die Autoindustrie und will in seinem größten Geschäftsbereich zur weltweiten Nummer Eins aufsteigen. "Betrachtet man die vergangenen fünf Jahre, haben wir rund vier Prozent über dem Markt zugelegt", sagte der Leiter des Geschäftsfelds Automotive, Peter Schiefer, der Branchen- und Wirtschaftszeitung "Automobilwoche".
Diesen Wachstumstrend wolle der Münchener Halbleiterhersteller beibehalten. "Das ist realistisch, weil durch Elektromobilität und automatisiertes Fahren der Bedarf an Halbleitern weiter steigt und wir in beiden Bereichen zu den Technologieführern gehören", erklärte der Manager.
In den ersten neun Monaten des Berichtsjahres 2016/17 (zum 30. September) hatte Infineon im Geschäft mit der Autoindustrie vom anziehenden Markt für Elektromobilität profitiert und fast doppelt soviel neue Aufträge für die kommenden fünf bis zehn Jahre gewinnen können wie im Vorjahreszeitraum. Schiefer will den Schwung nutzen und den langjährigen Marktführer NXP aus den Niederlanden, der derzeit vom US-Rivalen Qualcomm übernommen wird, von der Spitze der Chiphersteller für die Autoindustrie ablösen. "Wir wollen größter Halbleiterhersteller für Autoelektronik werden und diese Pole-Position auf Dauer besetzen", kündigte Schiefer an.
Infineon belegte dem Bericht zufolge in den vergangenen Jahren Platz zwei hinter NXP und steigerte dabei kontinuierlich seinen Marktanteil. Der Konzern stellt Leistungshalbleiter für Hybrid- und Elektrofahrzeuge her. In Österreich beschäftigt Infineon (mit Hauptsitz in Villach/Kärnten) rund 3.500 Mitarbeiter in Produktion, Forschung und Entwicklung.