Die Neos wechseln bei ihrer ersten Plakatkampagne zur Nationalratswahl die Perspektive. Auf sechs unterschiedlichen Sujets werden Menschen samt deren Anliegen gezeigt - und das in Spiegelschrift. "Wir werden immer die Schuhe der Bürgerinnen und Bürger anhaben", erklärte Spitzenkandidat Matthias Strolz bei der Präsentation am Mittwoch. Ab Montag werden 1000 Plakate in Österreich affichiert.
Anliegen wie "Lesen können", "Eigene 4 Wände", "Arbeit geben", "Pflege daheim", "Bescheid wissen" und - als Wortspiel - "Euröpa" spiegeln sich auf den ersten Neos-Wahlplakaten wider. Darunter die Botschaft: "Weil die Perspektive der Menschen zählt." "Aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger ist das glasklar", erklärte Strolz die teilweise Darstellung in Spiegelschrift. Deren Sicht sei den Neos wichtig und nicht etwa jener "irgendwelcher Bünde" oder Gewerkschaften.
"Für mich drücken diese Plakate das aus, weshalb ich mich engagiere", sagte Listenzweite Irmgard Griss bei der Präsentation der Plakate in einer Wiener Galerie. Denn: "Was wir heute an Leitlinien festsetzen, bestimmt unser Leben morgen." Bei einem der Sujets-Models handelt es sich um einen mittlerweile anerkannten Flüchtling, den Neos-Abgeordneter Sepp Schellhorn in seinem Hotel-Betrieb untergebracht hatte und der mittlerweile dort arbeitet.
Ganz ohne Politiker-Köpfe wollen aber auch die Neos nicht wahlkämpfen. Bei der kommenden Welle sollen Strolz, Griss und die Spitzenkandidaten der Bundesländer auch in Erscheinung treten - aber auch wieder die Bürger. Insgesamt soll es laut Generalsekretär Nikola Donig vier unterschiedliche Plakatkampagnen geben. Das Gesamtbudget soll knapp eine halbe Million Euro betragen.