Bundeskanzler Christian Kernist am Samstag beim SPÖ-Parteitag in Wien mit 96,84 Prozent der Delegiertenstimmen zum SPÖ-Parteivorsitzenden gewählt worden. Von den Delegierten wurde das Ergebnis einmal mehr mit Standing Ovations zur Kenntnis genommen. Kern liegt damit knapp hinter seinem zurückgetretenen Vorgänger Werner Faymann, der beim ersten Antreten 2008 98,4 Prozent erhalten hatte.
"Auf geht´s"
Kern zeigte sich nach der Wahl dankbar und gerührt. "Ihr habt keine Vorstellung, mit was für einer Motivation ich heute aus dieser Halle gehen werde", sagte er den Delegierten. Für zahlreiche anderen Präsidiumsmitglieder setzte es dagegen Streichungen - Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil kam nur auf 80,8 Prozent.
"Ihr könnt euch darauf verlassen, dass ich mit voller Leidenschaft und vollem Einsatz für unsere Sache kämpfen werde und ihr werdet es auch. Gemeinsam werden wir was erreichen. Auf geht's!", rief Kern den Delegierten zum Abschluss des Parteitags entgegen.
Deutlich schlechtere Ergebnisse mussten bei der abschließenden Wahl zum Parteipräsidium mehrere andere SP-Politiker hinnehmen - vier blieben unter 90 Prozent: Neben Doskozil (80,8) auch Nationalratspräsidentin Doris Bures (84,9), Frauenchefin Gabriele Heinisch-Hosek (86,8) und Klubobmann Andreas Schieder (89,3 Prozent).
Michael Häupl kam für das Präsidium auf 95,25 Prozent, Peter Kaiser auf 97,72 Prozent und Michael Schickhofer auf 97,01 Prozent.
Bei der Vorstandswahl wurde Kern von 97,97 Prozent der Delegierten unterstützt. Auch alle anderen Kandidaten für den Vorstand erzielten locker die nötige Mehrheit. Die Ergebnisse lagen zwischen 82,3 und 100 Prozent. Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser kam auf 98,65 Prozent, der steirische Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer auf 97,30 Prozent. Minister Jörg Leichtfried erreichte 99,32 Porzent bei der Vorstandswahl.
Unter 90 Prozent lagen hier beispielsweise Doris Bures ( 89,36) Norbert Darabos ( 84,80) verteidigungsminister Hans Peter Doskozil ( 82,26), Sonja Wehsely ( 87,50). Frauenchefin Gabriele Heinisch-Hosek wählten 89,9 Prozent der Delegierten und damit deutlich mehr als bei der Bundesfrauenkonferenz am Tag davor, wo sie als Vorsitzende nur knapp 74 Prozent bekommen hatte.