Die griechische Polizei hat am Montag mit der Räumung von zwei improvisiertem Flüchtlingscamps in der Nähe des Ortes Polikastro nahe der nordgriechischen Grenze zu Mazedonien begonnen. Wie der Radiosender Athina 984 berichtete, leben dort an einer Tankstelle und auf dem Grundstück eines Hotels insgesamt rund 3.000 Menschen, die mit Bussen in staatliche Auffanglager gebracht werden sollen.

Derzeit seien Polizisten in den Camps unterwegs, um die Menschen zu einem friedlichen Abzug zu bewegen. Wie bei der Räumung des Flüchtlingslagers von Idomeni Ende Mai sei das Gebiet auch diesmal von der Polizei weiträumig abgesperrt worden; Medien hätten keinen Zutritt, hieß es in dem Bericht weiter.

Als vor zwei Wochen das große Camp Idomeni an der mazedonischen Grenze geräumt wurde, wollten längst nicht alle der mehr als 8.000 Bewohner in staatliche Auffanglager umsiedeln. Viele ließen sich an anderen Orten nahe der Grenze nieder, unter anderem bei Polikastro. Von den staatlichen Auffanglagern heißt es, die Lebensbedingungen dort seien schlecht. Darüber hinaus hoffen viele Flüchtlinge und Migranten weiterhin, die Grenze nach Mazedonien könne sich doch noch öffnen und den Weg nach Mittel- und Nordeuropa freigeben.