Ein "Rebell", der sich als Multiverdiener herausstellt - die SPÖ hat ihre liebe Not mit dem "Fall Babler" in Traiskirchen. Der dortige Bürgermeister Andreas Babler, der die Partei jahrelang als Rebell und Querkopf ärgerte, hatte in den letzten zwei Jahren nicht nur Doppelbezüge von der Gemeinde kassiert. Sondern er dürfte nach Informationen der Kronenzeitung auch über weitere Einkommensquellen verfügen.
Dass er seit April 2014 als Bürgermeister monatlich 7.800 Euro brutto und dazu als "Mitarbeiter der Stabsstelle" nochmals 4000 Euro verdiente, hat Babler in einem Radiointerview als mehr oder minder unvermeidlich dargestellt: Es sei schwer gewesen, für den Posten in der Stabsstelle jemanden zu finden. Einige in Frage kommende Personen hätten ihm "abgesagt". Den Doppelbezug, der rechtlich in Ordnung ist, hat Babler jetzt zwar aus freien Stücken beendet, allerdings gibt es neue Vorwürfe: Der Stadtchef soll als Vorstandsmitglied des Wasserleitungsverbandes Triestingtal nochmals rund 500 Euro monatlich kassiert haben. Das passt schlecht zu seinem Image - immerhin hatte Babler in öffentlichen Ansprachen die "Bereicherung" in der Politik gegeißelt.
Dass Babler sein hohes Einkommen auch mit dem Hinweis quittierte, er habe Teile davon für örtliche Vereine aufgewendet, regt wiederum die FPÖ auf: Immerhin habe Babler ja auch noch einen Spesentopf von rund 18.800 Euro für Repräsentationsspesen zur Verfügung gehabt. Der SPÖ-Bürgermeister verweist im Gegenzug darauf, er habe bei der Repräsentation ohnehin gespart. Der Haushalts-Voranschlag sei in diesem Punkt "weit unterschritten" worden, zitiert ihn die Kronenzeitung.