Der iranische Präsident Hassan Rohani besucht nach Aufhebung der Sanktionen gegen sein Land am Dienstag den Papst. Nach Angaben italienischer Medien könnte er den Papst zu einem Iran-Besuch einladen. "Sollte der Papst die Einladung annehmen, wäre dies ein historischer Schritt für den argentinischen Pontifex", kommentierte die Tageszeitung "La Repubblica" am Sonntag.
Der Besuch Rohanis beim Papst war ursprünglich im November geplant, wurde dann aber wegen der Anschläge islamistischer Extremisten in Paris abgesagt.
Paul VI. war bislang der einzige Papst, der in den Iran reiste. Er hielt sich dort 1970 bei einem Zwischenstopp im Rahmen seiner Reise nach Asien und Ozeanien auf. Trotz der islamischen Revolution im Jahr 1979 sind die Beziehungen zwischen Teheran und dem Heiligen Stuhl nicht unterbrochen worden. Der Vorsitzende des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, unternahm schon mehrere Reisen in den Iran, um sich mit den schiitischen Führern zu treffen
Rohani wird in der kommenden Woche Italien und Frankreich besuchen. Am Montag und Dienstag sind auch Treffen mit dem italienischen Präsidenten Sergio Mattarella und dem Ministerpräsidenten Matteo Renzi geplant. Am Mittwoch wird Rohani nach Paris weiterreisen. Es handelt sich um die erste Europareise Rohanis nach Aufhebung der Sanktionen westlicher Staaten gegen sein Land wegen des Atomstreits.