Die empörte Tourismusbranche machte sich am Dienstag am Ballhausplatz Luft. In Bussen brachte die Wirtschaftskammer aus allen Teilen Österreichs Hoteliers und Gastronomen nach Wien, die der Regierung ihr Entsetzen über den erhöhten Steuersatz für Hotelzimmer und vor allem gegen die Registrierkassenpflicht übermitteln wollten.
"Django, spiel mir das Lied vom Wirte-Tod", stand auf einem Transparent, ein anderes berechnete die Steigerung des Steuersatzes von 10 auf 13 mit 30 Prozent. "Django, komm heraus", riefen ein paar Entrüstete. Der gemeinte Vizekanzler aber lud lediglich eine Abordnung der Demonstranten ins Haus. Bundeskanzler Werner Faymann, Django Reinhold Mitterlehner, Finanzminister Hans-Jörg Schelling und Kanzleramtsminister Josef Ostermayer empfingen die kleine Abordnung. Sie nahmen deren geharnischten Protest entgegen und gaben an, über Details reden zu wollen.
In der Pressekonferenz, die die Wirte im Anschluss veranstalteten, brachte Helmut Hinterleitner von der WKO Kärnten die Forderung ins Spiel, in die Belastungen auch Vereine einzubeziehen. "Da sind Millionen drin", sagte der Betreiber eines Vier-Sterne-Hotels am Faaker See. Er halte es nicht für gerechtfertigt, dass diese Vereine "paragastronomische Veranstaltungen" organisieren dürften, ohne steuern abzuliefern. Ausdrücklich nannte er Kirchtage, Feuerwehrfeste, Faschingsveranstaltungen. Besonders zuversichtlich hinsichtlich der Umsetzbarkeit seines Vorschlags schien Hinterleiter auch selber nicht. "Das werden sie sich nicht trauen. Die Diskussion im Parlament schau ich mir an", sagte er.
Thomas Götz