Das Verbot des kleinen Glücksspiels in Wien könnte jeden zehnten Novomatic-Angestellten in der Bundeshauptstadt den Job kosten. Der niederösterreichische Konzern hat über das Frühwarnsystem beim Arbeitsmarktservice (AMS) vorsorglich 80 der rund 800 Mitarbeiter zur Auflösung von Arbeitsverhältnissen mit Ende Februar angemeldet, schreiben die "Niederösterreichischen Nachrichten" (NÖN).
"Diese gesetzlich vorgesehene Maßnahme ist eine der Konsequenz der rechtlichen Situation in Wien", bestätigte Konzernsprecher Hannes Reichmann der Zeitung. Diverse Wiener Standorte seien betroffen. "Wir bemühen uns, möglichst viele Mitarbeiter weiter zu beschäftigen - wobei dies auch mit der für uns positiven Entscheidung für Spielbanken zusammenhängt."
Gerichtsentscheid Ende Februar
Novomatic hat für seinen bereits existierenden Standort im Wiener Prater sowie für einen neuen Spieltempel in Bruck an der Leitha eine Casinolizenz zugesprochen bekommen. Wegen des Einspruchs der Konkurrentin Casinos Austria ist der Entscheid aber noch nicht rechtskräftig, eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts (BVwG) wird Ende Februar erwartet.
Das Wiener Automatenverbot ist seit Jahresbeginn in Kraft. Novomatic hat bis dahin etwa 1500 der 2700 einarmigen Banditen betrieben, hauptsächlich in seinen Admiral-Sportwettenbüros. Allein im Prater-Casino wurden 400 Automaten stillgelegt.
Keine Auswirkungen auf Konzernzentrale
Sportwetten zählen in Österreich, im Gegensatz zu den meisten anderen EU-Ländern, nicht als Glücksspiel, sie sind hierzulande legal.
Ob es bei Novomatic in Wien zu weiteren Jobverlusten kommt, lässt sich dem Sprecher zufolge noch nicht endgültig beurteilen. Auswirkungen auf die Konzernzentrale in Gumpoldskirchen (Niederösterreich) gebe es aber nicht.