Nach einem Jahr Wahlpause auf Landes- und Bundesebene bringt das Jahr 2008 die ersten Landtagswahlen unter der im Vorjahr wiederaufgelegten rot-schwarzen Koalition im Bund. Niederösterreich wird voraussichtlich am 20. April und Tirol am 5. Oktober seinen Landtag neu wählen - die Termine sind aber noch nicht beschlossen. Den Wahlauftakt des Jahres 2008 macht Graz mit der Gemeinderatskür am 20. Jänner.
Ausgangslage in Tirol und NÖ. Beide Bundesländer sind traditionell fest in schwarzer Hand. In Niederösterreich hat die ÖVP seit der vorigen Wahl wieder die absolute Mehrheit in Stimmen, in Tirol in Mandaten. Für die Grünen geht es in beiden Fällen darum, den 2003 jeweils erstmals eroberten dritten Platz vor der FPÖ zu halten (den sie auch noch in Oberösterreich haben).
Landtagswahl in Niederösterreich. In Niederösterreich schaffte LH Erwin Pröll am 30. März 2003 einen triumphalen Wahlsieg: Mit einem Plus von 8,4 Prozentpunkten und damit 53,3 Prozent eroberte die ÖVP die 1993 verlorene Absolute klar wieder zurück. Aber auch die SPÖ konnte sich in NÖ erstmals seit 1979 wieder über Zugewinne freuen - weil die damals noch geeinte FPÖ in dieser Zeit massive Einbrüche erlitt.
Landtagswahl in Tirol. Ein halbes Jahr später bescherte Tirol der FPÖ ein weiteres Debakel - mit einem Minus von ebenfalls fast zwölf Punkten - und den anderen Parteien Zuwächse. Dennoch war die Wahl vom 28. September 2003 für die Volkspartei unter LH Herwig Van Staa eine Enttäuschung: Eigentlich hatte man sich deutlich mehr als 50 Prozent erwartet, kam aber nur auf 49,9 - aber immerhin die Absolute bei den Landtagsmandaten. Auch diese könnte heuer gefährdet sein, sollte der Tiroler AK-Präsident Fritz Dinkhauser (V) tatsächlich mit einer eigenen Liste antreten. Die Tiroler Grünen haben sich selbst die Latte hoch gelegt: Sie erreichten 2003 mit 15,6 Prozent ihr bisher bestes Ergebnis auf Landes- oder Bundesebene.
Graz wählt. In Graz geht es für die ÖVP unter Bürgermeister Siegfried Nagl darum, den am 26. Jänner 2003 von der SPÖ eroberten ersten Platz zu verteidigen. Überrascht hatte damals auch die KPÖ: Sie landete mit einem Rekordergebnis von 20,8 Prozent auf dem dritten Platz.
Wahlalter. Für alle drei Wahlen 2008 gilt bereits das vom Bund vorgegebene Wahlalter von 16 Jahren. Niederösterreich hat bereits ein neues Wahlrecht beschlossen, das auch die Briefwahl und ein Stimmrecht für Auslands-Niederösterreicher enthält. Tirol wird das Wahlalter noch zeitgerecht senken. In der Steiermark wurde es schon 2004 für Gemeinderatswahlen auf 16 heruntergesetzt.