Sie versuchen die Würde des Hohen Hauses zu retten: Jene Sachpolitiker, die im Gegensatz zu anderen in der Lage sind, Argumente vom Anfang bis zum Ende auszuführen und grammatikalisch richtige Sätze zu formulieren. Vor allem zeichnen sie sich aber durch ein Mindestmaß an Respekt vor dem politischen Gegner aus - auch bei unterschiedlichen Standpunkten. Hervorzuheben ist SPÖ-Klubobmann Peter Kaiser. Er schafft es, seine Kollegen zur Sachpolitik anzuhalten, lästige Zwischenrufe aus den roten Reihen haben Seltenheitswert.
Ruhepol. Ein Ruhepol im Landtag ist auch ÖVP-Abgeordneter und Ex-Klubchef Raimund Grilc: Er steht für geschliffene Reden ohne persönliche Untergriffe. Über die Parteigrenzen hinweg geschätzt wird auch der einzige FPÖ-Mandatar Franz Schwager, der sich trotz widriger Umstände seine Unabhängigkeit bewahrt hat und konsequente Sachpolitik betreibt. Eine wohltuende Ausnahme unter den Orangen ist die Sozial-Expertin Wilma Warmuth, die durch ihren reichen Erfahrungsschatz punktet. Positiv fällt auch Grünen-Abgeordnete Barbara Lesjak auf. Sie pflegt einen unaufgeregten, sachlichen Ton - Ausnahmen bestätigen die Regel.