Die slowenische Regierung hat nach Angaben von Außenministerin Ursula Plassnik (ÖVP) nicht die Absicht, den Kärntner Fürstenstein zum offiziellen Regierungssymbol zu machen. Sowohl Ministerpräsident Janez Jansa als auch Außenminister Dimitrij Rupel hätten ihr persönlich versichert, dass nicht geplant sei, die Symbole, das Briefpapier oder das Logo zu ändern. Dies müsse "ein Missverständnis" sein, sagte Plassnik am Rande des EU-Gipfels am Freitag in Brüssel. Die ganze Angelegenheit sei "aus meiner Sicht ein Sturm im Wasserglas", fügte sie hinzu.
Entwurf. Das mittelalterliche Denkmal ist bereits auf der slowenischen Zwei-Cent-Münze zu sehen. "Mir ist nicht aufgefallen, dass die Kärntner deshalb die Zwei-Cent-Münze weniger oft in die Hand nehmen", sagte die Ministerin. Sie war vom Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) am Donnerstag aufgefordert worden, die slowenische Regierung vom "Missbrauch" des Fürstensteins abzuhalten. Einem vom slowenischen Minister für öffentliche Verwaltung, Gregor Virant, vorgestellten Entwurf zufolge ist der Fürstenstein unter den neuen Logos für die slowenischen Regierungsstellen. Der Fürstenstein soll künftig auf Briefpapier und Visitenkarten des Amtes des Ministerpräsidenten abgebildet sein.
Feierlichkeiten. An den geplanten Feierlichkeiten zur Aufhebung der Grenzkontrollen mit Slowenien hält die Außenministerin fest. Sie werde mit Rupel am 21. Dezember, der Tag der Schengen-Erweiterung, zusammentreffen, bekräftigte die Außenministerin. "Ich freue mich über den Erfolg unseres Nachbarn Slowenien. Die Menschen in Österreich werden spüren, dass die Grenze mit den vier Nachbarstaaten Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien dieselbe Qualität haben wird wie jetzt die grenze mit Deutschland und Italien".
Forderung Haiders. Zuvor hatte Haider Plassnik aufgefordert, bei der Laibacher Regierung "gegen den Missbrauch des ältesten österreichischen Rechtssymbols einzuwirken". Anstatt mit Slowenien den Fall der Schengengrenze zu feiern, solle Plassnik nach den Worten Haiders "für die Rücknahme dieses unglaublichen Fehlverhaltens eintreten". In einer Aussendung sprach er von einer "untragbaren Provokation Sloweniens gegenüber Kärnten".