Der Österreichische Skiverband hat am Montag wie erwartet auf den Abschlussbericht des ÖSV-Disziplinarausschusses reagiert. Der ÖSV gab bekannt, dass die beiden Biathleten Wolfgang Perner und Wolfgang Rottmann sowie die beiden Trainer Emil Hoch und Walter Mayer lebenslang vom Verband ausgeschlossen werden. Gegen Hoch wird zudem eine zivilrechtliche Klage wegen verbandsschädigendem Verhalten in Erwägung gezogen.

Einstimmig. Damit hat das Präsidium des ÖSV unter Vorsitz von Peter Schröcksnadel den Empfehlungen des Ausschusses betreffend die Dopingaffäre rund um die Olympischen Winterspiele 2006 in Turin vollinhaltlich Folge geleistet. "Die Entscheidung des Präsidiums war einstimmig", erklärte Schröcksnadel in einer Aussendung. Die Kommission hatte Rottmann und Perner Blutdoping angelastet und ist zum Schluss gekommen, dass Mayer und Hoch Doping in Form von verbotenen Methoden geduldet und aktiv unterstützt haben.

Nochmal überdenken. Gleichzeitig fordert der ÖSV vom Österreichischen Olympischen Comite aber auch, die Entscheidungen vom 29. Mai 2007 zu überdenken. Damals hatte der ÖOC-Vorstand einstimmig beschlossen, auch die Betreuer Markus Gandler, Peter Baumgartl, Volker Müller, Alfred Eder, Walter Gapp, Walter Hörl, Heinz Mühlbacher, Stefan Rohrmoser, Andreas Eder, Gerald Heigl, Reinhard Neuner und Gerhard Urain nie wieder für Olympia zu akkreditieren.

"Faires Verfahren". Schröcksnadels Forderungen sind eindeutig: "Mit dem Bericht ist nun auch eindeutig klargestellt, dass sich weder der Verband, noch seine Leitung und die anderen Sportler und Betreuer etwas zu Schulden haben kommen lassen. Den darüber hinaus vom ÖOC gesperrten Betreuern konnte kein Fehlverhalten nachgewiesen werden. Wir erwarten nun vom ÖOC, dass die Entscheidung, sie für die Olympischen Spiele auszuschließen, überdacht wird. Der ÖSV steht hinter seinen Betreuern, da sich die Unschuldsvermutung bestätigt hat." Die Untersuchungen der des Disziplinarausschusses bezeichnete Schröcksnadel als "faires Verfahren". "Der ÖSV-Führung war es immer ein Anliegen, Fairness als Priorität zu sehen, sowohl beim Sport als auch bei dieser Untersuchung", meinte Schröcksnadel weiter.