Die Zahl der Neuerkrankungen an Aids steigt in einigen Ländern der EU wieder leicht an. Dieses Problem stand bei einem Ministerpaneel im Rahmen der EU-Konferenz rund um die Immunschwächekrankheit am Montag in Bremen im Mittelpunkt. In Österreich will Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky der "wachsenden Sorglosigkeit vor allem im Jugendbereich" mit einer Kondom-Kampagne begegnen, die sie in den kommenden Wochen starten wolle, wie die Ressortchefin gegenüber der APA ankündigte.
Schutz. Als "wahrscheinlich einzig wirklichen Schutz" vor einer Ansteckung mit dem HI-Virus und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten will die Gesundheitsministerin das Kondom in den Mittelpunkt dieser Aktion gegen "die verloren gegangene Angst vor Aids" stellen. Dabei sollen Präservative an öffentlichen Plätzen und in Schulen gratis angeboten werden. "Im Notfall verteile ich sie selber", so die VP-Politikerin.
Neuinfektionen. Besonders viele Neuinfektionen seien bei Jugendlichen zu bemerken aber auch Frauen holen als Aids-Opfer in Österreich auf, berichtete Kdolsky. "Wir müssen daher verstärkt aufklären", meinte sie. Hier zu Lande sei die Zahl der Neuerkrankungen insgesamt gleich bleibend, "es wird aber auch nicht weniger". 2006 infizierten sich etwa ebenso viele Menschen mit HIV (435) wie im Jahr davor.
Prävention. Die EU wolle in punkto Aids eine Präventionsstrategie fahren, so Kdolsky. Am Dienstag wollen die Gesundheitsexperten und Minister eine "Bremen-Deklaration" verabschieden, in der Aktivitäten zur Aufklärung und Medikamentenforschung angeregt werden, kündigte die Ministerin an.