Bei Ausschreitungen nach dem Hamburger Schanzenfest sind am Samstag mehrere Menschen festgenommen und zwei Polizisten leicht verletzt worden. Die diesjährigen Krawalle hatten begonnen, als 200 bis 300 Randalierer am späten Abend Polizisten mit Flaschen und Feuerwerkskörpern bewarfen, sagte eine Polizeisprecherin. Auch ein Molotowcocktail sei geschmissen worden.
Etwa zeitgleich waren die Scheiben eines Supermarkts eingeschlagen worden. Eine Bankfiliale wurde mit Steinen attackiert, hielt aber stand. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein und räumte ganze Straßenzüge. Zudem wurde der S-Bahn-Verkehr zwischen den Haltestellen Dammtor und Sternschanze auf unbestimmte Zeit eingestellt und der Bahnhof Sternschanze geschlossen. Anlass hierfür waren einzelne Randalierer, die auf Eisenbahnbrücken geklettert waren, um von dort Polizisten anzugreifen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.
Insgesamt wurden nach Angaben von Polizei und Bundespolizei bis Mitternacht zwölf Menschen vorläufig festgenommen und sechs in Gewahrsam genommen. Zwei Beamte wurden leicht verletzt, konnten ihren Dienst aber fortsetzen. Zahlen über weitere Verletzte lagen zunächst nicht vor. Gegen Mitternacht hatte sich die Situation im Schanzenviertel vorerst wieder beruhigt.
Das Schanzenfest selbst verlief tagsüber problemlos. "Es ist alles friedlich", berichtete ein Polizeisprecher am Samstagnachmittag. Auch in der Vergangenheit war es erst nach den jeweiligen Straßenfesten zu nächtlichen Ausschreitungen gekommen. Dabei hatten sich zuletzt im Juli und vor einem Jahr Autonome und gewaltbereite Jugendliche heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Zahlreiche Menschen wurden dabei verletzt.