1991
- Internationale Nahost-Friedenskonferenz in Madrid unter der Schirmherrschaft des US-Präsidenten George Bush und des sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow. Die Konferenz führt zu Geheimverhandlungen zwischen Israel und der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO).
1993
- In Geheimverhandlungen in Oslo einigen sich Israelis und Palästinenser auf die Friedensformel "Land gegen Frieden".
- 13. September: In Washington wird der Grundlagenvertrag vom israelischen Premier Yitzhak Rabin und dem PLO-Vorsitzenden Yasser Arafat im Beisein von US-Präsident Bill Clinton unterzeichnet. Das Abkommen sieht eine definitive Regelung (Endstatus) bis 1999 vor.
1994
- Mai: Abkommen über erste Phase der palästinensischen Selbstverwaltung.
- Juli: Arafat kehrt aus dem Exil zurück.
1995
- September: Abkommen über zweite Phase ("Oslo II") legt Rückzug Israels aus dem größten Teil des Westjordanlandes in Etappen fest.
- 4. November: Rabin wird bei einer Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem Rechtsextremisten ermordet.
1996
- Jänner: Palästinenser im Westjordanland und Gaza-Streifen wählen ein Parlament und Arafat zum Präsidenten.
- Mai: Likud-Wahlsieg in Israel, Benjamin Netanyahu wird Premier und kündigt Ausweitung von Siedlungen im Westjordanland an.
1998
- Oktober: Unter US-Vermittlung achttägige Verhandlungen Netanyahu-Arafat in Wye Plantation.
- 14. Dezember: Die palästinensischen Führungsgremien bekräftigen in Anwesenheit von Clinton die Streichung der bereits früher annullierten Israel-feindlichen Passagen aus der PLO-Charta.
1999
- Mai: Likud-Wahlniederlage und Regierungswechsel in Israel, der neue Premier Ehud Barak und die Arbeiterpartei versprechen Wiederbelebung des Friedensprozesses.
- 4. September 1999: In Sharm el-Sheikh wird ein Abkommen ("Wye II") unterzeichnet, nach dem bis September 2000 die Endstatus-Verhandlungen abgeschlossen sein müssten.
2000
- Juli: Gipfel Barak-Arafat in Camp David scheitert an Jerusalem- und Flüchtlingsfrage.
- 28. September: Tempelberg-Besuch von Likud-Oppositionschef Ariel Sharon löst zweite Intifada ("Al-Aksa-Intifada") aus.
2001
- Sharon wird Premier. Ein von CIA-Chef George Tenet ausgehandelter Waffenstillstand bleibt unwirksam. Eine internationale Kommission unter Ex-US-Senator George Mitchell fordert sofortigen israelischen Siedlungsstopp in den palästinensischen Gebieten.
- US-Präsident George W. Bush spricht sich vor der UNO-Vollversammlung für die friedliche Koexistenz von "zwei Staaten, Israel und Palästina, in sicheren und anerkannten Grenzen" aus.
2002
- Bush macht Veröffentlichung des vom Nahost-"Quartett" (USA, EU, UNO, Russland) entworfenen Friedensfahrplans ("Roadmap") von der Einsetzung einer neuen palästinensischen Führung abhängig.
- Likud-Zentralkomitee votiert gegen einen unabhängigen palästinensischen Staat.
2003
- Likud-Sieg bei den Parlamentswahlen: Sharon im Amt bestätigt. Einführung des Amts eines palästinensischen Premiers. Mahmoud Abbas (Abu Mazen) wird Premier, Arafat bleibt Präsident. Bush präsentiert Roadmap, die von den Palästinensern akzeptiert wird. Israel erhebt 14 Einwände. Die USA versichern, Israels Bedenken bei der Umsetzung zu berücksichtigen. Gipfel Sharon-Abbas-Bush im Juni in Akaba (Jordanien). Abbas demissioniert im September, Ahmed Korei wird Premier.
2005
- Abbas wird nach Arafats Tod palästinensischer Präsident. In seiner Antrittsrede reicht er Israel "die Hand zum Frieden".
- Räumung der israelischen Siedlungen und Truppenrückzug aus dem Gaza-Streifen. USA setzen Rafah-Abkommen zur Grenzöffnung zwischen Gaza-Streifen und Ägypten mit EU-Beobachtern durch.
2006
- Neuwahl des palästinensischen Legislativrats: Sieg der Hamas, die Israel nicht anerkennen will, mit absoluter Stimmen- und Mandatsmehrheit, ihr Spitzenkandidat Ismail Haniyeh wird Premier. Westlicher Finanzierungsstopp.
2007
- Hamas verdrängt Fatah aus dem Gaza-Streifen. Abbas bildet im Westjordanland Notstandskabinett der Fatah unter Salam Fayyad.
- Im November findet auf US-Initiative internationale Konferenz in Annapolis statt. Abbas und Israels Premier Ehud Olmert vereinbaren Wiederaufnahme der 2000 abgebrochenen Friedensverhandlungen, die bis Ende 2008 zu einer Zwei-Staaten-Lösung führen sollen.
2008/09
- Dreiwöchige israelische Gaza-Offensive (Dezember/Jänner) mit über 1400 palästinensischen Todesopfern. Abbas bricht Gespräche mit Israel ab.
- Netanyahu wird im März Ministerpräsident. Im Knesset-Wahlkampf hatte er Siedlungsstopp strikt abgelehnt.
- Der neue US-Präsident Barack Obama verlangt Beendigung des jüdischen Siedlungsbaus im Westjordanland und palästinensischen Staat.
- Netanyahu gibt zehnmonatigen Siedlungsstopp mit Einschränkungen (Ostjerusalem ausgenommen) bekannt.
2010
- Neue Mitchell-Mission zur Vermittlung indirekter Gespräche ("proximity talks") ohne Erfolg. Einladung zu Direktgesprächen in Washington ab 2. September.