Zur Budgetkonsolidierung will die SPÖ nun neben den Agrarförderungen auch die Wirtschaftsförderungen ins Visier nehmen. In diesen beiden Bereichen gehe es um "wirklich große Summen", erklärte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Kräuter. Von Einsparungen ausnehmen will er Subventionen für Arbeitsmarkt, Gesundheit und Forschung. Vizekanzler Pröll übte dagegen Kritik an den ständigen Einzelvorschlägen der SPÖ.

Was die Landwirtschaft betreffe, sei das Datenmaterial durchaus ausreichend, um schon konkret diskutieren zu können, meinte Kräuter auch im Ö1-"Morgenjournal". Im Wirtschaftsbereich fehle entsprechendes Datenmaterial allerdings. Im Zuge der Transparenzdatenbank erwarte er sich diesbezüglich in einigen Monaten aber mehr Klarheit, so Kräuter. Das Problem seien vor allem Doppel- und Mehrfachförderungen im "Förderdschungel". Auch gebe es Unternehmen, die nicht auf Stützungen angewiesen seien - man müsse deshalb "genau untersuchen", wo Einsparungen möglich seien, ohne etwa das Wachstum zu hemmen. Von Kürzungen ausnehmen will Kräuter jedenfalls die Subventionen für Gesundheit, Forschung und Arbeitsmarkt - Einsparungen etwa bei der Lehrlingsförderung hielte er für "absurd".

Die Volkspartei gibt sich gegenüber dem Wunsch der SPÖ, bei Agrar- und Wirtschaftsförderungen zu sparen, zurückhaltend bis ablehnend. Bei Doppelgleisigkeiten oder unberechtigten Zuwendungen könne man über Kürzungen reden, erklärte ÖVP-Generalsekretär Kaltenegger.

Kritik an den laufenden Einzelvorschlägen der SPÖ für das Budget 2011 übte am Dienstag der aus dem Urlaub zurückgekehrte ÖVP-Chef Finanzminister Pröll. Stattdessen sollte der Koalitionspartner wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren, sagte er am Rande eines Pressegesprächs in Salzburg. Inhaltlich solle es bei den Beratungen zum Haushalt aber keine Tabus geben.